Der Unternehmer Wolfgang Marguerre hat mit seinem am Mittwochnachmittag veröffentlichten Übernahmeangebot der Aktie der Heidelberger Softwarefirma SNP Schneider-Neureither & Partner zu einem Sprung verholfen. Das Angebot an SNP läuft über ein Unternehmen des 82-Jährigen: Der Schweizer Blutplasma-Spezialist Octapharma, der Marguerre gehört, bietet 33,50 Euro je SNP-Aktie in bar. Der Heidelberger SAP-Partner wird im Zuge dieses Angebots mit 247 Mill. Euro bewertet.

Octapharma hat ihr Angebot nicht an eine Mindestannahmeschwelle geknüpft. Die SNP-Aktie sprang nach Bekanntwerden der Offerte zeitweise um mehr als 9% und beendete den Handel am Donnerstag bei 34,10 Euro.

Der Unternehmer Marguerre hält bereits 28,8% an dem Softwareunternehmen SNP, nachdem er sein Aktienpaket im Vorfeld des Angebots schon mehr als verdoppelt hatte. Laut Medienberichten soll er zumindest einen Teil der Anteile von den Erben des 2020 überraschend gestorbenen Firmengründers und damaligen Vorstandschefs Andreas Schneider-Neureither erworben haben. Die Aktien sollen auf sein Unternehmen Octapharma übertragen werden.

Octapharma hat nach eigenen Angaben nun ihrerseits auch ein Aktienpaket von 9,4% von dem aktivistischen Investor Petrus Advisers übernommen. Zusammen mit den Anteilen von Marguerre kämen die Schweizer damit auf insgesamt 38,2%. Bei Überschreiten der 30-Prozent-Schwelle ist ein Pflichtangebot fällig.