Großanlagenbauer erstmals wieder mit Auftragsplus

Orders klettern um 3 Prozent auf 18 Mrd. Euro

Großanlagenbauer erstmals wieder mit Auftragsplus

Reuters Düsseldorf – Die deutschen Hersteller von Großanlagen wie Chemie-, Hütten- und Kraftwerke haben 2018 erstmals seit fünf Jahren wieder mehr Aufträge verbucht. Die Bestellungen seien um 3 % auf 18,3 Mrd. Euro gestiegen, teilte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) am Dienstag mit. Im laufenden Jahr sei ein Wachstum von bis zu 5 % möglich, sagte der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Großanlagenbau des Verbandes, Jürgen Nowicki, in Düsseldorf.Die Geschäfte entwickelten sich aber uneinheitlich. Zudem bereiteten den Unternehmen der Brexit und die Handelsstreitigkeiten der USA mit China und der EU Sorgen. Die Branche, zu der Player wie Thyssenkrupp, Siemens oder Linde gehören, beschäftigt hierzulande rund 54 000 Mitarbeiter.Das Wachstum sei auf das traditionell starke Auslandsgeschäft zurückzuführen, erläuterte Nowicki, der auch Sprecher der Geschäftsleitung von Linde Engineering ist. Hier seien die Bestellungen auf 14,8 Mrd. Euro geklettert – ein Plus von 800 Mill. Euro.Dank mehrerer Großaufträge sei Russland der wichtigste Auslandsmarkt gewesen. Zu den Hauptabnehmern gehörten auch Kunden in China, Ungarn und den USA. Die Exportquote liege bei 81 %. Im Inland schrumpften die Bestellungen der Großanlagenhersteller hingegen um 7 % auf 3,5 Mrd. Euro. Hier schwächelte unter anderem das Kraftwerksgeschäft, das im Zuge der Energiewende immer stärker unter Druck gerät. Die Orders kamen zusammen auf gerade mal 546 Mill. Euro – 2011 waren es noch knapp 3,5 Mrd. Euro gewesen.