Grünes Licht für weiteres Wasserstoff-Großprojekt
ahe Brüssel
Die EU-Kommission hat erneut milliardenschwere öffentliche Beihilfen für ein länderübergreifendes Wasserstoffprojekt freigegeben, das Forschung und erste gewerbliche Nutzungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette fördern soll. An dem sogenannten „wichtigen Vorhaben von gemeinsamem europäischem Interesse“ (IPCEI) sind dieses Mal 13 EU-Staaten und 29 Unternehmen beteiligt. Es sollen 5,2 Mrd. Euro an öffentlichen Mitteln fließen, wodurch sich die Beteiligten zusätzliche private Investitionen im Umfang von 7 Mrd. Euro erhoffen.
Deutschland und deutsche Unternehmen sind dieses Mal nicht beteiligt – im Gegensatz zu dem im Juli von Brüssel genehmigten Wasserstoff-IPCEI, das eine ähnliche Größenordnung hatte mit 15 beteiligten Ländern und geplanten Investitionen von sogar gut 14 Mrd. Euro. Hier sind aus Deutschland auch Daimler Truck, Bosch, EKPO sowie Sunfire engagiert.
Die EU-Kommission sieht den Wasserstoff-Hochlauf in den kommenden Jahren als entscheidenden Baustein für die Energiewende und beim Erreichen der EU-Klimaziele. Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager verwies jetzt noch einmal darauf, dass die Wasserstoff-Wertschöpfungskette in Europa noch in den Kinderschuhen stecke.
„Für Unternehmen und Mitgliedstaaten ist es daher riskant, allein in einen solch innovativen Markt zu investieren“, betonte sie. Das sei der Punkt, an dem der Staat seinen Beitrag leisten müsse, um erhebliche Investitionen aus dem Privatsektor anzustoßen, zu mobilisieren und einzubinden, zu denen es sonst nicht kommen würde.
An den nun genehmigten 35 Einzelprojekten werden auch über 160 externe Partner aus ganz Europa – Hochschulen, Forschungseinrichtungen sowie kleine und mittelgroße Unternehmen (KMU) – mitarbeiten. Die EU-Kommission rechnet damit, dass in diesem Zuge schon 2024 bis 2026 einige große Elektrolyseure in Betrieb genommen und bis 2027 viele innovative Technologien für die Integration von Wasserstoff in die industriellen Prozesse verschiedener Sektoren neu im Markt eingeführt werden. Hierbei stehen vor allem Branchen im Fokus, in denen sich die Dekarbonisierung schwierig gestaltet, wie etwa in der Stahl-, Zement- und Glasindustrie. Der Abschluss des nun genehmigten Gesamtprojekts ist für 2036 geplant.