Grünes Licht für Fusion mit Broadcom
dm Frankfurt – Der Schaffung des drittgrößten Chipherstellers der Welt steht eine Hürde weniger im Weg. Die Europäische Kartellbehörde hat der Verschmelzung des US-Chipanbieters Broadcom mit dem Wettbewerber Avago aus Singapur ohne Auflagen zugestimmt. Avago habe Bedenken ausgeräumt und gebe ihren Wettbewerbern zu “vernünftigen” Konditionen weiter Zugang zu wichtigen Patenten, hieß es.Auch in den USA, Japan und Taiwan ist die 37 Mrd. Dollar schwere Transaktion – die größte bis dato in der Branche – gebilligt worden. Die Zustimmung der Kartellbehörden in China und Südkorea steht noch aus. Geben diese grünes Licht, wovon auszugehen ist, kann Avago bis Ende des Jahres oder Anfang 2016 den nach Intel und Qualcomm drittgrößten Chiphersteller der Welt formen.Analysten erwarten daraus keine dramatischen Veränderungen für europäische Chiphersteller, da es aufgrund des komplementären Produktportfolios schwierig werden dürfte, große Kostensynergien zu heben. Avago liefert vor allem an Industriekunden, Broadcom baut Chips, die etwa in Smartphones von Apple und Samsung verbaut werden. In New York gab die Aktie von Avago am Montag bis zum Mittag um 1,1 % auf 125 Dollar nach. Die Halbleiterbranche zählt – wie die Pharmabranche – derzeit zu den Spitzenreitern, was das Mergers & Acquisitions-Volumen betrifft. Die Konsolidierungswelle dürfte noch weiter anhalten.