Gute Stimmung bei Daimler und Tesla

Absatz- und Ergebniszahlen besser als erwartet - Ford senkt Ausblick

Gute Stimmung bei Daimler und Tesla

scd Frankfurt – Daimler und Tesla haben die zuletzt zunehmend pessimistische Stimmung für den globalen Automarkt zumindest etwas aufhellen können. Beide Unternehmen berichteten kräftigere Absatzanstiege und bessere Ergebnisse als von Analysten im Schnitt erwartet. Vor allem der Gewinn von Tesla kam offenbar vollkommen unerwartet. Mit 143 Mill. Dollar verdiente das Unternehmen etwa halb so viel wie in der Vergleichsperiode des Vorjahres. Dabei gingen Teslas Erlöse stark zurück. Der Umsatz fiel trotz eines Rekords von 97 000 ausgelieferten Autos um 8 % auf 6,3 Mrd. Dollar. Es ist das erste Mal seit 2012, dass Teslas Erlöse im Jahresvergleich gesunken sind. Hier machte sich der hohe Anteil des deutlich günstigeren Model 3 ebenso bemerkbar wie der starke Dollar.Daimler hat derweil die Trendwende beim Autoabsatz geschafft und mit rund 605 000 Stück 8 % mehr Pkw verkauft als im dritten Quartal 2018. Dabei zog der Umsatz von Mercedes-Benz Cars um ein Zehntel an. Neben einem günstigeren Produktmix machten sich hier primär gegenteilige Währungseffekte wie bei Tesla bemerkbar. Der neue Vorstandschef Ola Källenius sieht derweil weiterhin Bedarf für “deutliche” Kostensenkungen. Details dazu will er mit Finanzvorstand Harald Wilhelm allerdings erst auf den Kapitalmarkttagen Mitte November in London und New York vorstellen. Ein strategischer U-Turn sei dabei nicht geplant, kündigte Wilhelm am Donnerstag an. Vielmehr solle stärker auf den Cash-flow fokussiert und bei den Einsparungen nachgeschärft werden. Prinzipiell sehe sich Daimler alle Kosten an.Das Bußgeld der Staatsanwaltschaft Stuttgart im Zusammenhang mit den Dieselabgasmanipulationen über 870 Mill. Euro werde erst im vierten Quartal Cash-flow-wirksam, sagte Wilhelm. Im Ergebnis war es über Rückstellungen bereits im zweiten Quartal berücksichtigt worden. Allerdings bleiben bei Daimler zahlreiche Rechtsrisiken – etwa falls die Sammelklage von Spediteuren zugelassen wird, die wegen Preisabsprachen Hunderte Mill. Euro Schadenersatz von mehreren Lkw-Herstellern fordern.Während die Aktien von Daimler und Tesla am Donnerstag Zugewinne verzeichneten, gerieten die Titel des US-Autobauers Ford unter die Räder. Im Vormittagshandel in New York verbilligte sich die Aktie um 6 %, nachdem schwache Verkäufe des Geländewagens Explorer und in China zu einer Halbierung des Quartalsgewinns geführt hatten. Entsprechend wurde der Ergebnisausblick für das laufende Jahr um 500 Mill. auf 6,5 Mrd. bis 7 Mrd. Dollar reduziert. – Wertberichtigt Seite 8 Berichte Seite 11 Personen Seite 16