GVC sticht 888 Holdings im Poker um Bwin aus
hip London – Die Online-Glücksspielfirma GVC hat den Rivalen 888 Holdings aus Gibraltar im monatelangen Poker um den Betreiber von Websites wie Foxy Bingo und Partypoker ausgestochen. Wie die Gesellschaft (Sportingbet, Casino Club, Betboo) mitteilt, zahlt sie 1,12 Mrd. Pfund in Aktien und bar für Bwin Party Digital Entertainment. Je Anteilsschein sollen ihre Besitzer 25 Pence in bar und 0,231 Aktien der fusionierten Gesellschaft erhalten.Nach Abschluss der Transaktion halten die früheren Bwin-Aktionäre 66,6 % der Gruppe – es handelt sich um einen sogenannten Reverse Takeover. Der Board von Bwin hält das Angebot für fair und angemessen. Die Firma ging 2011 aus dem Zusammenschluss von Bwin Interactive Entertainment (früher Betandwin aus Österreich) und Partygaming hervor. Die Großaktionäre Henderson Global Investors und die Androsch Privatstiftung sprachen sich bereits für den Deal aus. Auch der Board von GVC empfahl den Anteilseignern die Zustimmung zu der Transaktion, für die knapp 28 Millionen neue Aktien ausgegeben werden sollen.Der weltweite Markt für Online-Glücksspiele war im vergangenen Jahr den Angebotsunterlagen zufolge rund 32,5 Mrd. Euro schwer. Die Konsolidierung der Branche gilt als Reaktion auf neue Steuern und nötige Investitionen in Marketing und Technologie. Auch Wettfirmen spüren einen Zwang zur Größe. Paddy Power aus Irland will sich nun mit der britischen Betfair zusammenschließen (vgl. BZ vom 27. August). Davor hatte der Buchmacher Ladbrokes angekündigt, Finanzinvestoren den Rivalen Gala Coral abzunehmen. 888 wies dieses Jahr bereits ein Übernahmeangebot des Buchmachers William Hill zurück, das die Gesellschaft mit rund 750 Mill. Pfund bewertet hatte.GVC hatte 2013 den Rivalen Sportingbet übernommen. Bei der laufenden Transaktion lässt sich das Unternehmen von Houlihan Lokey und Cenkos beraten. Der Zusammenschluss soll ab Ende 2017 jährliche Einsparungen von mindestens 125 Mill. Euro bringen. Für bis zu 400 Mill. Euro der Cash-Komponente des Kaufpreises stellt der Finanzinvestor Cerberus die Finanzierung zur Verfügung. Für Bwin sind Deutsche Bank und Numis tätig.Bwin-CEO Norbert Teufelberger wird als Non-Executive Director in den Board des fusionierten Unternehmens einziehen.