Hainan Airlines will neue Investoren anzapfen
nh Schanghai – Der in heftigen Verschuldungsproblemen steckende chinesische Mischkonzern HNA Group sucht nach neuen Kapitalgebern für eine Aufrüstung der Flaggschiffgesellschaft des Konzerns Hainan Airlines. Wie aus einer Mitteilung der an der Börse Schanghai gelisteten viertgrößten chinesischen Fluggesellschaft hervorgeht, will die Hainan Airlines Holding Co. neue Aktien über bis zu 7 Mrd. Yuan (930 Mill. Euro) bei ausgewählten institutionellen Investoren platzieren. Die neuen Mittel sollen vor allem für Flugzeugkäufe sowie Wartungsgeschäft und Flughafenbetrieb eingesetzt werden. Dem Vernehmen nach sind insgesamt zehn chinesische und internationale Fondsgesellschaften und Finanzinvestoren mit von der Partie, darunter auch der in China breit investierte Staatsfonds Temasek aus Singapur. Insgesamt würde die Aktienausgabe bis zu 20 % des Kapitals der Gesellschaft umfassen. Eine Marktreaktion auf die Ankündigung ist allerdings nicht gegeben, da die Aktien der Hainan Airlines wie auch einer Reihe anderer zum HNA-Konzern gehörender Gesellschaften bereits seit Monaten vom Handel ausgesetzt sind. HNA macht keine Angaben über ein Datum für eine Wiederaufnahme des Handels. Die Kapitalaufnahme bei Hainan Airlines steht im Zusammenhang mit einer organisatorischen Restrukturierung, bei der es zu einer Bündelung der zahlreichen Aktivitäten der HNA-Gruppe im Flugtransport- und Servicegeschäft und einer Dachgesellschaft kommen soll. Neben Hainan Airlines und einer Reihe von regionalen Carriern ist HNA im Flugzeugleasinggeschäft sowie über den Erwerb der schweizerischen Gesellschaften Swissport und Gategroup auch in Bereichen wie Gepäckabfertigung, Catering, Duty-Free-Verkauf engagiert. Hainan Airlines ist die größte private chinesische Fluggesellschaft nach den staatlichen Carriern China Southern, China Eastern und Air China. Die vor 25 Jahren gegründete Hainan Airlines hat sich in den letzten Jahren mit einer breiten Ausdehnung des internationalen Geschäfts und dabei insbesondere auch der Flugverbindungen in die USA und im Pazifikraum profiliert und schneidet seit Jahren bei den Servicebewertungen besser als die staatlichen Carrier ab. Gegenwärtig umfasst das Streckennetz rund 1 800 heimische und internationale Verbindungen mit 220 angeflogenen Städten und einer Flotte von über 300 Maschinen.