igo Stuttgart – Die steigende Nachfrage nach Halbleiter-Chips hat dem Optikkonzern Zeiss im ersten Halbjahr 2017/18 zu einem Umsatzplus verholfen. Zeiss ist in Zusammenarbeit mit dem niederländischen Anlagenbauer ASML der einzige Konzern, der sogenannte EUV-Lithografie anbietet. Dabei können die Bauteile auf einem Chip durch extrem kurzwellige ultraviolette Strahlung (EUV) dichter angeordnet werden. In der ersten Jahreshälfte erlöste Zeiss in der entsprechenden Sparte SMT mit 732 Mill. Euro 35 % mehr als im Vorjahreszeitraum.Während der Umsatz vor allem mit der klassischen DUV-Litografie erzielt wurde, ist das Auftragsvolumen für EUV-Systeme Vorstandschef Michael Kaschke zufolge deutlich gestiegen. Für die nächste EUV-Generation seien erste Bestellungen eingegangen. Zur Skalierung dieser Technologie hatte sich ASML Ende 2016 für 1 Mrd. Euro an SMT beteiligt (vgl. BZ vom 4.11.2016).SMT wies im ersten Halbjahr das stärkste Wachstum auf. Während in der Medizintechnik – im Wesentlichen die börsennotierte Tochter Meditec – die Erlöse um 6 % auf 724 Mill. Euro kletterten, waren die Umsätze bei Research & Quality Technology sowie im Konsumentengeschäft mit Brillengläsern und Objektiven rückläufig. Bereinigt um Währungseffekte lagen die beiden Sparten leicht im Plus. Insgesamt belasteten Währungseffekte den um 9 % gestiegenen Konzernumsatz von fast 2,8 Mrd. Euro mit 121 Mill. Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) lag mit 380 Mill. Euro leicht unter dem Vorjahreswert von 384 Mill. Euro. Die negativen Währungseffekte im Ebit bezifferte Zeiss mit 40 Mill. Euro. Hinzu kam ein Anstieg der Ausgaben für Forschung und Entwicklung um 20 % auf 298 Mill. Euro oder 11 % des Umsatzes. Der Gewinn lag mit 254 Mill. Euro über dem Vorjahreswert von 247 Mill. Euro. Nachdem Zeiss vor allem aus Asien weiter mit einer hohen Nachfrage in den Kernsparten rechnet, ist Kaschke zuversichtlich, dass das Gesamtjahr 2017/18 “zum neunten Rekordjahr in Folge” werden könne. 2016/17 hatte Zeiss erstmals mehr als 5 Mrd. Euro Umsatz erzielt.