Haldex schaltet EU gegen Knorr-Bremse ein

Doppelrolle als Aktionär und Konkurrent in der Kritik

Haldex schaltet EU gegen Knorr-Bremse ein

jh München – Der schwedische Bremsenhersteller Haldex will den deutschen Konkurrenten Knorr-Bremse nicht mehr länger als Aktionär hinnehmen. Haldex hat sich deshalb mit einer Beschwerde an die Wettbewerbskommission der EU und an die Kartellbehörde in Brasilien gewandt. In Brüssel solle geklärt werden, ob die Doppelrolle von Knorr-Bremse als größter Aktionär von Haldex und als direkter Wettbewerber mit einer marktbeherrschenden Position mit dem europäischen Wettbewerbsrecht vereinbar sei.Seit ZF Friedrichshafen drei Jahre nach dem gescheiterten Versuch, Haldex zu übernehmen, im vergangenen September die Beteiligung von 20 % verkauft hat, ist Knorr-Bremse mit 10 % der größte Anteilseigner der Schweden. Auch dem Münchner Unternehmen war eine Akquisition von Haldex nicht gelungen, 2017 zog es die Offerte zurück.Knorr-Bremse reagierte mit “großer Überraschung” auf die Beschwerde von Haldex. Deren Management habe dem Aktionär weder die Bedenken mitgeteilt noch das Gespräch gesucht. Den Vorwürfen von Haldex, die Situation verzerre den Wettbewerb in der Branche insgesamt und behindere die Entwicklung von Haldex, weist Knorr-Bremse zurück. In einer Stellungnahme von Peter Laier, dem Vorstand für das Nutzfahrzeuggeschäft, heißt es: “Es liegen aus unserer Sicht keinerlei Behinderungen durch Knorr-Bremse weder der wettbewerblichen Aktivitäten noch der Beteiligung anderer Anteilseigner an Haldex vor.”