Hamborner im Endspurt
ab Düsseldorf – Kurz vor dem Bilanzstichtag zurrt Hamborner Reit noch ein paar millionenschwere Transaktionen fest. Tütete der auf Einzelhandelsimmobilien spezialisierte Real Estate Investment Trust (Reit) am Donnerstag für 9,5 Mill. Euro den Verkauf einer Duisburger Gewerbeimmobilie ein, folgte einen Tag vor Weihnachten die Vertragsunterzeichnung zum Erwerb eines im Bau befindlichen Fachmarktzentrums in Passau. Kaufpreis: 14,9 Mill. Euro.Die Immobilie in Passau wird voraussichtlich im vierten Quartal 2017 fertiggestellt, ist jedoch heute schon auf mehr als 11 Jahre (gewichtet) vermietet. Ankermieter ist der Lebensmittelhändler Rewe, der etwa die Hälfte der Gesamtfläche von 4 300 Quadratmetern beziehen wird. Die jährlichen Mieteinnahmen belaufen sich nach den Angaben auf 0,9 Mill. Euro.Klammheimlich hat sich der von Körperschaft- und Gewerbesteuer befreite Reit in den vergangenen Jahren ein stolzes Gewerbeimmobilienportfolio zusammengestellt. Der Verkehrswert des Portfolios belief sich zum 30. September auf 955 Mill. Euro. Ende 2010 waren es erst 376 Mill. Euro. Auch die Marktkapitalisierung des SDax-Werts hielt mit der Entwicklung Schritt. War der Reit Ende 2010 an der Börse erst 265 Mill. Euro schwer, zeigt die Waage heute gut 700 Mill. Euro.Allein 2016 wurden in Summe Kaufverträge für sieben Objekte im Volumen von 240 Mill. Euro unterzeichnet. Ähnlich wie bei der jüngsten Akquisition beteiligt sich Hamborner dabei häufig an Neubauprojekten und verkauft sie – wie jetzt in Duisburg – einige Jahre später wieder. Insgesamt stieß Hamborner im laufenden Turnus sechs Immobilien ab, die überwiegend kleiner und dadurch verwaltungsintensiver waren.Trotz der regen Investitionstätigkeit hat Hamborner die für einen Reit-Status erforderliche Mindesteigenkapitalquote von 45 % stets erfüllt – nicht zuletzt dank regelmäßiger Kapitalerhöhungen. Erst im September sammelten die Duisburger gut 166 Mill. Euro ein. Die RAG-Stiftung, die 2015 bei der Immobiliengesellschaft eingestiegen war, hielt zuletzt 12,45 %. Sie ist damit mit weitem Abstand größter Einzelaktionär, auf den Plätzen folgen die belgische Belfuis Insurance und BNP Paribas mit jeweils 5 %.
