Hamburg prüft Vattenfall-Deal
dpa-afx Hamburg – Vor dem Hintergrund des nahen Fristendes für den Rückkauf des Hamburger Fernwärmenetzes durch die Stadt hat Vattenfall ihr Interesse an der Fortführung der Zusammenarbeit bekundet – auch ohne das Kohlekraftwerk Moorburg. “Vattenfall möchte an der Weiterentwicklung der Fernwärme weiterarbeiten und ist bereit, sinnvolle Konzepte zu entwickeln und umzusetzen”, sagte die Hamburger Sprecherin des schwedischen Energiekonzerns, Barbara Meyer-Bukow.Voraussetzung sei allerdings, “dass eine gemeinsame Lösung gefunden wird, die zu einer deutlichen CO2-Einsparung führt, wirklich auf das Erneuerbare-Zeitalter vorbereitet und die Preise im Zaum hält”. Hintergrund ist der 2013 per Volksentscheid geforderte Rückkauf der Hamburger Energienetze. Die Stadt hat noch bis zum 31. November Zeit, das Fernwärmenetz inklusive des überalterten Kohle-Heizkraftwerks Wedel für insgesamt 950 Mill. Euro zurückzukaufen.Nutzt sie diese Option nicht, bliebe die Fernwärme in privater Hand bei Vattenfall. Der Wert des Unternehmens liegt mittlerweile allerdings rund 300 Mill. Euro unter dem 2014 vereinbarten Mindestkaufpreis. Der Senat befürchtet, gegen die Haushaltsordnung zu verstoßen, sollte der Preis dennoch gezahlt werden. Momentan hält die Stadt bereits mit 25,1 % an dem Netz eine Sperrminorität. Der Rest gehört Vattenfall. Die Verhandlungen laufen. Bei der Stadt sieht man diese Offerte eines dritten Weges unter dauerhafter Einbeziehung des schwedischen Energieriesen skeptisch.