Elektromobilität

Handyriese Xiaomi fährt E-Auto-Geschäft hoch

Xiaomi feiert Erfolge mit seinem Einstieg in die Elektromobilität. Auch das Kerngeschäft mit Smartphones läuft wieder besser.

Handyriese Xiaomi fährt E-Auto-Geschäft hoch

Xiaomi fährt E-Auto-Geschäft hoch

Chinesischer Smartphoneriese steigert Erlöse um die Hälfte – Erweiterte Modellpalette

nh Schanghai

Dem chinesischen Smartphonebauer Xiaomi gelingt es als Neueinsteiger bei Elektroautos mit flotter Umsatzentwicklung die bereits hoch gesteckten Erwartungen über zu erfüllen. Im vierten Geschäftsquartal zum 31. Dezember kletterten die Konzernerlöse um 49% auf 109 Mrd. Yuan. Damit wurde die Konsensschätzung der Analysten bei 104 Mrd. Yuan komfortabel übertroffen.

Auf Ertragsebene machen sich Avancen im Handy-Kerngeschäft positiv bemerkbar. Der bereinigte Gewinn nach Steuern zog unerwartet kräftig um 69% auf 8,3 Mrd. Yuan (1 Mrd. Euro) an. Hier hatten die Experten nur 6,4 Mrd. Yuan auf dem Zettel.

Coup mit E-Autos

Die wagnisreiche Entscheidung des Unterhaltungselektronikriesen, sich als Neueinsteiger in den hart umkämpften chinesischen E-Auto-Markt zu stürzen, erweist sich immer mehr als strategischer Coup, der reichhaltige Wachstumschancen bietet. Die im April vergangenen Jahres lancierte vollelektrische Limousine Xiaomi SU7 trifft auf gewaltige Marktresonanz und erreicht zur Märzmitte die Marke von 200000 Auslieferungen. In Kürze wird eine im Luxussegment angesiedelte Edelversion SU7 Ultra an den Verkaufsstart gehen. Im weiteren Jahresverlauf soll ein SUV-Modell die Palette erweitern, das sich in etwa mit dem Tesla Model Y vergleichen wird.

Blitzstart

Xiaomi hat im Blitztempo zu führenden chinesischen Start-ups im Batterieautomarkt wie Nio, Xpeng und Li Auto aufgeschlossen. Sie liegen mit ihren Verkaufszahlen aber weit hinter hinter dem Platzhirsch BYD und einer Handvoll etablierter staatlicher Autokonzerne. Chinaweit zog der Absatz von E-Autos im vergangen Jahr um 38% auf 10,7 Millionen Pkw an.

Kerngeschäft läuft besser

Im Gesamtjahr 2024 hat es die Xiaomi-Sparte für E-Autos und eine Reihe anderer neuer Initiativen auf Umsätze von 32,5 Mrd. Yuan gebracht, was knapp 10% der gesamten Konzernerlöse entspricht. Die bereinigten Anlaufverluste der Sparte belaufen sich bislang auf 6,2 Mrd. Yuan. Im Kerngeschäft mit Smartphones steigerte Xiaomi die Erlöse um 23% auf 333 Mrd. Yuan und erzielte einen bereinigten Gewinn von 33,4 Mrd. Yuan.

Höhenflug an der Börse

Mit der erfreulichen Zahlenvorlage dürfte es Xiaomi gelingen, Bedenken der Marktteilnehmer zu der bereits sehr ambitiösen Bewertung der Aktie zu zerstreuen. Sie beruht in erster Linie auf Xiaomis Überraschungserfolg im Batterieautomarkt. An der Börse wird dies mit einer Dauerrally quittiert. In den vergangen zwölf Monaten konnte sich der Kurs fast vervierfachen. Damit erreicht Xiaomi nun einen Börsenmarktwert von mehr als 180 Mrd. Dollar.

Kapazitätsproblem

Für das laufende Jahr peilt Xiaomi eine Steigerung der Auslieferungen auf 350.000 Pkw an, hieß es bei der Ergebnisvorlage am Dienstag. Zuvor war die Zielmarke für 2025 bei 300.000 Auslieferungen gelegen. Produktionsseitig hat Xiaomi einige Mühe, der Nachfrage mit rascherem Kapazitätsaufbau nachzukommen und Wartezeiten der Käufer reduzieren. Konzernchef Lei Jun versprach am Dienstag hierzu weitere Fortschritte.

Chinas Handymarkt zieht an

Im chinesischen Handymarkt haben staatliche Konsumfördermaßnahmen mit der Subventionierung von Elektronikgeräten Schwung gebracht. Damit konnte Xiaomi den Smartphone-Absatz im vierten Quartal kräftig um 29% auf 12,2 Millionen Geräte steigern. Bei einem Marktanteil von 16% rangiert Xiaomi im Heimatmarkt nur auf Platz Vier. Dank eines starken internationalen Geschäft behauptet Xiaomi global allerdings weiterhin Platz Drei hinter Samsung und Apple.

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