Einen Ort mit bunter Geschichte hatte sich Henkel für die lang erwartete Verkündung der künftigen Strategie und neuen mittelfristigen Finanzziele ausgesucht. Gilt der Düsseldorfer Klebstoff- und Konsumgüterkonzern auch manchem Investor als langweilig – St. Pancras in London ist es bestimmt nicht. Der Bahnhof, der Mitte des 19. Jahrhunderts während des Eisenbahnfiebers in einem Slumviertel im Norden der Metropole entstand, diente mit seiner spektakulären Architektur schon mehrfach als Filmkulisse. Batman schaute vorbei, aber auch die Spice Girls drehten hier einst ein Video. Am bekanntesten jedoch sind die Bahnhofsszenen in den Harry-Potter-Filmen, die hier entstanden. Doch die Magie des berühmtesten Zauberlehrlings des 20. Jahrhunderts färbte nicht auf Henkel ab. Die Investoren ließen die Ziele des Dax-Konzerns zum Wochenausklang durchfallen. Henkel avancierte zum Tagesverlierer im deutschen Leitindex. Das spontane Urteil der Anlegergemeinde ist hart: Denn konservative Ausblicke sind beim Düsseldorfer Familienunternehmen Usus – auch wenn die Show in St. Pancras in London steigt. ak