HBC strebt mit Private Equity Rückzug von der Börse an
ab Düsseldorf – Mit einem Angebot von 9,45 kan Dollar je Aktie tritt die kanadische Hudson’s Bay Company (HBC) die Flucht nach vorn an. Die Barofferte bewertet den Handelskonzern mit 1,7 Mrd. kan. Dollar. Hinter der Offerte steckt Chairman Richard Baker, der sich mit einigen Investoren aus der Private-Equity-Szene zusammengetan hat, wie mitgeteilt wird. Zusammen hält die Aktionärsgruppe 57 % der HBC-Aktien. Zu den institutionellen Investoren gehören Rhône Capital, Wework, Hanover Investments und Abrams Capital.Die Offerte soll ein Ausschuss unabhängiger Direktoren prüfen. Unterstützung bei der Bewertungsfrage erhält der Ausschuss nach den Angaben dabei von Blake, Cassels & Graydon sowie von J.P. Morgan. Zudem soll ein weiteres unabhängiges Bewertungsgutachten eingeholt werden. Das Barangebot entspricht einer Prämie auf den Schlusskurs vom 7. Juni von 48 % bzw. von 39 % auf den gewichteten Durchschnittspreis der letzten 20 Handelstage.Wie es weiter heißt, sind die kaufwilligen Aktionäre nicht an alternativen Angeboten interessiert. Auch der Verkauf weiterer Assets – nach dem Rückzug aus Europa – komme demnach nicht in Frage. Die Offerte, die HBC am Montag veröffentlichte, ließ die Aktie in einer ersten Reaktion um über 42 % auf 9,07 kan. Dollar nach oben schnellen.Zur Verbesserung der Geschäftsentwicklung sei Zeit und Geduld langfristig orientierter Investoren erforderlich, zitiert Bloomberg den HBC-Chairman. Das lasse sich in einem privaten Umfeld, das anders als die Börse nicht auf den kurzfristigen Erfolg setzt, besser bewerkstelligen. Damit spielt Baker wohl auch auf den Hedgefonds Land & Buildings an, der seit zwei Jahren massiven Druck auf HBC ausübt und das Unternehmen praktisch in den Deal mit der österreichischen Signa gedrängt hat. Nach Angaben von Bloomberg hat sich der von Jonathan Litt geführte Fonds noch nicht zu dem Barangebot geäußert, doch wird gemeinhin davon ausgegangen, dass die Offerte dem Aktionärsaktivisten nicht hoch genug ausfällt.