Hedgefonds Elliott steigt beim Ölkonzern BP ein
Hedgefonds Elliott steigt bei BP ein
Kapitalmarkttag am 26. Februar mit Spannung erwartet – Aktie des Ölriesen zieht kräftig an
Reuters/md London/Frankfurt
Elliott Management hat offenbar BP ins Visier genommen. Der US-Hedgefonds habe Kreisen zufolge eine größere Aktienposition an dem Ölkonzern erworben. Die Beteiligungsgesellschaft des aktivistischen Investors Paul Singer wolle Maßnahmen zur Steigerung des Wertes für die Anteilseigner fordern, hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg zuvor unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtet. Die genaue Höhe der Beteiligung sei nicht bekannt.
Andauernde Underperformance
Die Aktienkursentwicklung von BP hinkt schon länger der von Rivalen wie Shell und ExxonMobil hinterher. Am Montag sprangen BP in London zeitweise um mehr als 8% nach oben. Die Kapitalisierung beträgt rund 88 Mrd. Euro.
Jefferies-Analyst Giacomo Romeo wertete den Bericht über das Engagement von Elliott positiv. Ein Einstieg des Hedgefonds könnte Änderungen im Management mit sich bringen sowie Rationalisierungen im Portfolio und eine Priorisierung der Investitionen in Projekte im Bereich Förderung & Erschließung; dies könne zur Maximierung des freien Cashflows führen. Analysten der kanadischen Bank RBC kritisierten eine in ihren Augen schlechte Kapitalverwendung sowie die Strategieschwenks des Unternehmens, welche das Ertragspotenzial geschwächt hätten.
Rückbesinnung auf das klassische Geschäft?
Investoren warten auf den Kapitalmarkttag von BP am 26. Februar. CEO Murray Auchincloss dürfte dann wieder einen stärkeren Fokus auf das klassische Öl- und Gasgeschäft präsentieren. Vor gut einem Jahr hatte der Manager dauerhaft das Ruder übernommen, nachdem er den Konzern nach dem Rücktritt seines Vorgängers Bernard Looney zunächst interimistisch geleitet hatte.
Neben der Unternehmensstrategie wird Ende Februar auch das Thema Aktienrückkäufe wichtig. So hatte BP im Herbst angekündigt, dass es 2025 weniger Rückkäufe eigener Aktien geben könnte als zuvor geplant. Noch stehe die Ankündigung von Rückkäufen über mindestens 14 Mrd. Dollar im nächsten Jahr, die auf Basis des Marktumfeldes um die Zahlen fürs Schlussquartal 2023 basiere, so BP damals. Im Zuge der Aktualisierung der Mittelfristziele sollen aber auch die Rückkaufpläne unter die Lupe genommen werden.
Analysten erwarten Zielverfehlung
Analysten halten das Ziel für das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) für 2025 für nicht erreichbar – BP dürfte es „signifikant“ verfehlen, heißt es –, auch wegen der Ölpreisentwicklung. BP hatte ursprünglich 46 Mrd. bis 49 Mrd. Dollar (bis zu 47,5 Mrd. Euro) in Aussicht gestellt. Ein von Bloomberg ermittelter Konsenswert lautet auf knapp 37 Mrd. Dollar.