jh München – Der britische Hedgefonds Argonaut Capital hält das angekündigte Übernahmeangebot von Global Wafers für Siltronic für zu niedrig. Zudem erkennt der Investor einen möglichen Interessenkonflikt, da der Aufsichtsratsvorsitzende von Siltronic, Tobias Ohler, Finanzvorstand des Großaktionärs Wacker Chemie ist. In einem offenen Brief an Ohler schreibt Argonaut-CEO Barry Norris, er glaube, die Prämie für die Aktionäre sei nicht großzügig. Sie liege nur 11 % über dem Schlusskurs am Tag bevor Global Wafers 125 Euro je Aktie in Aussicht gestellt hat. Aus Sicht von Argonaut Capital ist der gebotene Preis von 3,75 Mrd. Euro für den Münchner Hersteller von Siliziumscheiben für die Halbleiterindustrie (Wafer) zu niedrig, da die Investitionen für eine neue Fabrik höher wären. “Wir sind auch besorgt, weil die Minderheitsaktionäre von Siltronic am Tiefpunkt eines Zyklus in der Wafer-Industrie zu einem Ausverkauf gezwungen werden”, heißt es in dem Schreiben. Laut Reuters gehört Argonaut Capital nicht zu den 20 größten Aktionären von Siltronic. Vor einigen Jahren war der Hedgefonds größter Aktionär von Aixtron und ist noch an dem Maschinenbauunternehmen beteiligt. Norris weist darauf hin, dass der Mehrheitsaktionär von Global Wafers ein wichtiger Kunde von Wacker Chemie sei.