Aktivistischer Investor

Hedgefonds Petrus Advisers will bei Immofinanz-Integration mitreden

Großaktionär CPI Property will den Immobilienkonzern Immofinanz stärker integrieren. Nun meldet der Hedgefonds Petrus Advisors Gesprächsbedarf an. Er will strategische Alternativen vorlegen.

Hedgefonds Petrus Advisers will bei Immofinanz-Integration mitreden

Hedgefonds Petrus will bei Immofinanz-Integration mitreden

Strategische Alternativen für Immobilienkonzern im Blick

hek Frankfurt

Der aktivistische Investor Petrus Advisers will bei der geplanten Integration des österreichischen Gewerbeimmobilienkonzerns Immofinanz in den Mutterkonzern CPI Property Group mitreden. Man werde „weitere konkrete Gespräche über strategische Alternativen für Immofinanz initiieren“, kündigt der Londoner Hedgefonds an. Petrus sehe Potenzial für eine erhebliche Wertschöpfung, die der Strategie von CPI gerecht werde und gleichzeitig die Ziele aller Stakeholder erfülle.

Beteiligung von 11,5 Prozent

Der Aktionärsaktivist hält nach eigenen Angaben 11,5% an Immofinanz. Dominierender Anteilseigner ist die vom tschechischen Oligarchen Radovan Vitek kontrollierte CPI Property mit einer Beteiligung von mehr als 75%. Im Juli hatten CPI und Immofinanz einen Rahmenvertrag angekündigt, um mögliche Unternehmenszusammenführungen, eine grenzüberschreitende Verschmelzung oder andere Formen der Integration von Vermögenswerten, Funktionen und wichtigen Firmeneinheiten zu prüfen. Ziel sei, die Kapitalstruktur der Gruppe zu optimieren sowie Betriebs- und Kosteneffizienzen zu erzielen. Bereits angestoßen ist die verstärkte Integration der Tochter S Immo. Immofinanz hält bisher 50,6% an S Immo. Nun ist geplant, dass die Österreicher das bei CPI liegende Paket von 38,37% erwerben. Außerdem soll der Streubesitz über einen Squeeze-out aus dem Unternehmen gedrängt werden. Die Barabfindung beläuft sich auf 22,05 Euro.

„Chronologie der Wertzerstörung“

Petrus ist laut den Angaben seit vielen Jahren in Immofinanz investiert. Zum ersten Mal meldete sich der Hedgefonds im März 2017 mit konkreten Forderungen wie dem Verkauf des Russlandgeschäfts zu Wort. Im Folgejahr konfrontierte der für scharfe Kritik bekannte Aktionärsaktivist den Konzern mit einer „Chronologie der Wertzerstörung“. Die aktuelle Mitteilung klingt viel konzilianter. So wird die Wertschaffung seit der Immofinanz-Übernahme durch CPI ausdrücklich anerkannt. Man unterstütze die Anstrengungen von Immofinanz, die Effizienz zu verbessern und die Verschuldung zu senken. Immofinanz ist auf Büro- und Einzelhandelsimmobilien spezialisiert. Das Portfolio ist 8,2 Mrd. Euro schwer.

Zu den weiteren Investments von Petrus gehören der Bürovermieter CA Immo und die Bank Bawag Group aus Österreich sowie die Deutsche Pfandbriefbank und der Softwarekonzern Teamviewer.

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