Heidelberg Materials zuversichtlicher für Kapitalrendite und Schulden
Heidelberg Materials zuversichtlicher für Kapitalrendite
Baustoffkonzern spürt Einbruch im Wohnungsbau
hek Frankfurt
Der Baustoffhersteller Heidelberg Materials will bei Kapitalrendite und Schulden im laufenden Jahr besser abschneiden als im Geschäftsbericht 2022 angekündigt. Die Rendite auf das investierte Kapital soll "klar über 9%" landen, teilt das im Dax vertretene Unternehmen mit. Bisher wurden rund 9% angepeilt. Beim Verschuldungsgrad wollen die Heidelberger unter dem 1,5-Fachen des Geschäftsergebnisses vor Abschreibungen herauskommen statt bisher im Korridor zwischen 1,5x und 2,0x. Im vergangenen Jahr belief sich die Kapitalrendite auf 9,1% und die Verschuldung auf das 1,48-Fache des Gewinns vor Abschreibungen.
Gewinnprognose erhöht
Hintergrund dieser Neujustierung ist der vor zwei Wochen erhöhte Ergebnisausblick, der in der Mitteilung zum dritten Quartal bestätigt wird. Demnach kalkuliert Heidelberg Materials nun mit 2,85 Mrd. bis 3,0 Mrd. Euro Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern. Nach der Anhebung im Sommer standen 2,7 Mrd. bis 2,9 Mrd. Euro auf dem Zettel.
Wie aus dem Zwischenbericht weiter hervorgeht, schlagen die Einbrüche im privaten Wohnungsbau auf den Baustoffhersteller durch. Der industrielle Gewerbebau und Infrastrukturprojekte hätten die teils massiven Nachfrageeinbußen nur teilweise kompensiert. Somit seien die Absatzmengen in den ersten neun Monaten 2023 gesunken. Vor allem in West- und Südeuropa habe es deutliche Mengeneinbußen gegeben. Die Energie- und Rohstoffpreise seien im Mehrjahresvergleich nach wie vor sehr hoch, gingen aber zurück. Das unterstütze das Ergebniswachstum, so der Vorstand.
Aktienrückkäufe abgeschlossen
Trotz rückläufiger Nachfrage habe Heidelberg Materials die ersten neun Monate mit starkem Ergebnis abgeschlossen, versichert CEO Dominik von Achten. Im dritten Quartal kam das Geschäftsergebnis um 23,5% auf 1,08 Mrd. Euro voran. Auf vergleichbarer Basis erreichte der Anstieg 32,9%. Der Umsatz gab um 4,1% auf gut 5,6 Mrd. Euro nach, bereinigt um Wechselkurse und Portfolioveränderungen ergibt sich aber ein Plus von 1,6%. Höhere Kosten konnte Heidelberg Materials mit Preiserhöhungen ausgleichen. Zudem profitiert das Unternehmen von Kosteneinsparungen.
Laut der US-Investmentbank Goldman Sachs haben die Geschäfte in den EU-Staaten positiv überrascht. Die Schweizer Großbank UBS hält den Jahresausblick für konservativ.
Die im August 2021 gestarteten Aktienrückkäufe haben die Heidelberger Ende Oktober abgeschlossen. Die dritte Kauftranche umfasste 297,6 Mill. Euro, verteilt über drei Monate. In Summe hat Heidelberg Materials eigene Anteile im Volumen von 993,7 Mill. Euro erworben.