Maschinenbau

Heidelberger Druck erwartet Stagnation

Der Druckmaschinenhersteller sieht wegen der trüben Weltwirtschaftslage im laufenden Geschäftsjahr keine Chancen auf weiteres Wachstum. Mit Blick auf ein angekündigtes Wertsteigerungsprogramm bleibt das Management noch vage.

Heidelberger Druck erwartet Stagnation

Heidelberger Druck erwartet Stagnation

Maschinenbauer kündigt Programm zur Wertsteigerung an – Konkrete Maßnahmen unklar

Heidelberger Druckmaschinen stellt sich wegen der anhaltenden Konjunkturschwäche und der Inflation auf stagnierende Geschäfte im laufenden Geschäftsjahr 2023/2024 (31. März) ein. Sowohl der Umsatz als auch die bereinigte Ebitda-Marge würden laut der Prognose des SDax-Konzerns auf Vorjahresniveau landen, wie der neue Vorstandschef Ludwin Monz auf der Bilanzpressekonferenz mitteilte. An der Börse gab die Aktie zeitweise um fast 7% nach und markierte das Schlusslicht im Nebenwerteindex.

Im vergangenen Geschäftsjahr war der Umsatz unter anderem wegen der hohen Nachfrage nach Verpackungslösungen um rund 12% auf 2,4 Mrd. Euro gestiegen. Preiserhöhungen hatten zudem dazu geführt, dass die bereinigte Ebitda-Marge von 5,1% auf 7,2% zulegte. Zugleich stützten erneut Einmaleffekte wie Grundstücksverkäufe den Free Cashflow, der mit 72 Mill. Euro dennoch unterhalb des Vorjahreswertes (88 Mill. Euro) lag. „Darauf können wir in Zukunft leider nicht mehr bauen“, sagte die ebenfalls neue Finanzchefin Tania von der Goltz. Man habe nun einen Punkt erreicht, ab dem das Kapital für Investitionen nur noch aus der operativen Geschäftstätigkeit erwirtschaftet werden müsse.

Zur Stärkung der Finanzkraft sei daher ein Wertsteigerungsprogramm ins Leben gerufen worden, mit dem Ziel, den Free Cashflow in den nächsten Jahren „signifikant“ zu steigern. Welche Maßnahmen hier genau vorgesehen sind, konnte das Management allerdings nicht sagen. „Wir prüfen gerade viele Optionen, haben diese Analyse aber noch nicht vollends abgeschlossen“, sagte von der Goltz.

Heidelberg sieht vor allem im Verpackungs- und Digitaldruck Chancen für weiteres Wachstum. „Der Verpackungsdruck ist mit über 2% Zuwachs pro Jahr der stärkste Wachstumsbereich der Industrie“, sagte Monz. Im vergangenen Geschäftsjahr habe Heidelberg fast die Hälfte ihres Umsatzes in dem Bereich erwirtschaftet. Im größeren Kerngeschäft Print Solutions sei der adressierbare Markt im Digitaldruck zudem bedeutend größer als der Markt für klassische Bogenoffset-Maschinen. Hier wolle man Heidelbergs Marktposition ausbauen. Im Wallbox-Geschäft, das wegen der ausgelaufenen Kfw-Förderung zuletzt deutlich rückläufig war, soll zudem die Expansion ins europäische Ausland vorangetrieben werden.

Wertberichtigt Seite 2
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