Heidelberger Druck erwartet starkes zweites Halbjahr – Anleger nicht überzeugt
Die vollen Auftragsbücher nach der Branchenmesse Drupa stimmen den Druckmaschinenhersteller Heidelberger Druck für den weiteren Verlauf zuversichtlich. „Heidelberg startet in ein sehr starkes zweites Halbjahr“, erklärte Konzernchef Jürgen Otto am Mittwoch. „Wir erhöhen jetzt die Auslastung unserer Produktionskapazitäten, um unser Auftragspolster im dritten und vierten Quartal zügig und gewinnbringend abarbeiten zu können.“ Aufgrund der guten Auftragslage rechne er insbesondere im zweiten Halbjahr mit einer deutlichen Umsatzsteigerung. Daher bekräftigte er seine Jahresziele, die einen Umsatz und eine Marge auf Vorjahreshöhe vorsehen.
An der Börse gab der Aktienkurs am Mittwoch dennoch zeitweise um fast 14% nach. Seit Jahresbeginn hat das Papier damit nunmehr gut 30% an Wert verloren. Baader Bank-Analyst Peter Rothenaicher hob in einer Schnelleinschätzung die niedrigeren, aber immer noch soliden Auftragseingänge des Druckmaschinenherstellers hervor. Ansonsten seien die Resultate von einer deutlichen Verbesserung zum Vorquartal geprägt. Verglichen mit dem Vorjahreswert sei der Umsatz aber immer noch schwächer. Stifel-Analyst Florian Sager schrieb, dass der SDax-Konzern mit seinen Q2-Zahlen die Erwartungen leicht übertroffen habe. Sowohl im klassischen Druck-Geschäft als auch im Verpackungsdruck habe sich Heidelberg zuletzt bei den Aufträgen verbessert.
In den ersten sechs Monaten des Bilanzjahres 2024/25 stieg der Auftragseingang um 7,4% auf 1,3 Mrd. Euro, während der Umsatz auf 0,953 (Vorjahr: 1,2) Mrd. Euro sank. Kosten für die Drupa und der Umsatzrückgang ließen das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) auf 31 (101) Mill. Euro zurückgehen. Nach Steuern fiel ein Verlust von 35 Mill. Euro an nach einem Gewinn von 33 Mill. vor Jahresfrist.