Heidelberger Druck steckt in der Verlustzone
ds Frankfurt – Heidelberger Druck arbeitet sich mühsam aus dem tiefen Tal empor. Der Druckmaschinen-Weltmarktführer steckt wie der Branchenzweite Koenig & Bauer (KBA), der gestern schon über schwache Auftragseingänge berichtet hatte, immer noch in der Krise. Bei der Entwicklung von Auftragseingang und Erlösen waren die Vorzeichen in den Monaten Juli bis September negativ. In der gesamten ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2014/15 (31. März) sackten die Bestellungen um 7 % auf 1,2 Mrd. Euro und die Erlöse um 10 % auf 1,0 Mrd. Euro weg. Unterm Strich wurde der Verlust auf 42 (i.V. 47) Mill. Euro reduziert. Aktienkurs knickt einDie Aktionäre senkten den Daumen. Im SDax gab das Papier 8,9 % auf 2,04 Euro ab, während KBA-Aktien 1,3 % im Minus notierten. Im Gesamtjahr sollen die Erlöse um rund 5 % unter dem Vorjahresniveau liegen, heißt es nun. Unter Ausklammerung von (nicht bezifferten) Sondereffekten soll das Nettoergebnis im Gesamtjahr jedoch steigen, wird bekräftigt. Analysten der Baader Bank rechnen unterm Strich mit einem Gewinn von 2,4 Mill. Euro, also erneut mit einer schwarzen Null, die Sanierer Gerold Linzbach im Vorjahr fest versprochen und dann auch geliefert hatte.Der Branchenprimus, der in China bereits ein Montagewerk errichtet hat, will durch weitere Produktionsverlagerung nach Fernost weiter Kosten sparen. Der Kooperationsvertrag mit der chinesischen Masterwork Machinery im Bereich Weiterverarbeitungsmaschinen sei Ende Oktober unterzeichnet worden, teilt der Konzern mit. Geprüft werde zudem eine gemeinsame Fertigung von Komponenten in China, erklärt der Konzern nun des Weiteren. Über diese Pläne hatte die Börsen-Zeitung bereits ausführlich berichtet (vgl. BZ vom 7. August).