Heidelberger Druck tief im Verlust

Drückende Verschuldung kräftig reduziert - Umsatz bricht ein

Heidelberger Druck tief im Verlust

ds Frankfurt – Der schwer angeschlagene Maschinenbauer Heidelberger Druck ist durch die Corona-Pandemie zusätzlich schwer belastet worden. Unterm Strich weisen die Kurpfälzer für das Geschäftsjahr 2019/20, das Ende März abgeschlossen wurde, einen hohen Verlust aus.Der Konzernumsatz lag nach ersten, noch nicht testierten Zahlen mit 2,3 Mrd. Euro um 6 % unter dem Vorjahreswert. Das Nettoergebnis drehte von 21 auf – 343 Mill. Euro tief in den roten Bereich. Ursächlich dafür waren vor allem Restrukturierungsaufwendungen von 275 Mill. Euro. Der Maschinenbauer konzentriert sich auf das profitable Kerngeschäft, stellt die Produktion von Primefire- und Großformatdruckmaschinen ein und baut Stellen ab. Spielraum in schwerer NotDie Nettoverschuldung konnte per Ende März gleichwohl von 250 Mill. auf 43 Mill. Euro gedrückt werden, und zwar durch die nahezu vollständige Rückübertragung von rund 380 Mill. Euro aus dem Treuhandvermögen des im Jahr 2005 gegründeten Heidelberg Pension-Trust. “Die erhebliche Verbesserung unserer Liquidität gibt uns in diesen schwierigen Zeiten dringend benötigten Handlungsspielraum”, erklärte CFO Marcus Wassenberg. “Uns allen ist bewusst, dass die Einschnitte gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Situation eine hohe Belastung sind. Sie sind aber unbedingt notwendig, um die Zukunftsfähigkeit von Heidelberg zu sichern”, sagte der Finanzchef, der seit 1. September vergangenen Jahres in Heidelberg ist und seinen langjährigen Vorgänger Dirk Kaliebe ersetzte. Der krisengeschüttelte Konzern, der unter der Abwanderung von Werbung ins Internet leidet, hat zudem mit Martin Sonnenschein seit 1. Dezember 2019 einen neuen Aufsichtsratschef.Die konjunkturbedingte Investitionszurückhaltung vor allem in Europa beeinträchtigte das Geschäft. Im vierten Quartal verschlechterten sich die Bedingungen durch die Covid-19-Pandemie nochmals erheblich, was sich deutlich im Umsatz niederschlug, der mit 659 Mill. Euro signifikant unter dem Vorjahresquartal (797 Mill. Euro) lag. Das vorläufige operative Ergebnis (Ebitda) ohne Restrukturierungsaufwendungen lag im Gesamtjahr bei 102 Mill. Euro, nach 180 Mill. Euro im Vorjahr.”Mit dem im März kommunizierten Maßnahmenpaket haben wir die Weichen gestellt, um Heidelberg langfristig zu stabilisieren, unsere Liquidität zu verbessern und die Profitabilität Schritt für Schritt zu steigern”, erklärte CEO Rainer Hundsdörfer.Die Aktie, an der der Investor Blue Mountain eine Netto-Leerverkaufsposition von 0,6 % hält, legte am Mittwoch nach Veröffentlichung der Zahlen um 5,5 % zu, verharrte bei 0,65 Euro aber weiterhin auf Penny-Stock-Niveau.