Heidelberger Druck weckt Hoffnung
ds Frankfurt
Heidelberger Druck hat an der Börse mit einem aufgehellten Ausblick Fantasie entfacht. Der Aktienkurs des schwer angeschlagenen Druckmaschinenbauers schnellte zeitweise um 22% nach oben. Angepeilt werde nun eine Ebitda-Marge ohne Restrukturierungsergebnis von rund 7%, wie der Konzern zusammen mit dem Neunmonatsergebnis mitteilt. Bislang war Heidelberg von einer mindestens auf dem Vorjahresniveau von 4,3% liegenden Ebitda-Marge ausgegangen.
Der seit Jahren in der Sanierung steckende Druckmaschinen-Weltmarktführer kam durch die Coronakrise weiter schwer in Bedrängnis, wie die Neunmonatszahlen des Geschäftsjahres 2020/21 (31. März) belegen. Die Erlöse brachen um 24% auf 1,3 Mrd. Euro ein. Nach neun Monaten steht zwar ein positives Nettoergebnis von 3 (i.V. –10) Mill. Euro zu Buche, aber fürs Gesamtjahr rechnet der Konzern abermals mit einem Verlust unterm Strich. Die Eigenkapitalquote sackte per 31. Dezember auf gerade noch 2,6% ab. Im Risikobericht wird zugleich erklärt: „Existenzgefährdende Einzelrisiken sind derzeit für den Heidelberg-Konzern weiterhin nicht erkennbar.“
Die Heidelberger hatten bei ihren Sanierungsbemühungen gerade erst einen herben Rückschlag erlitten, weil der geplante Verkauf der Tochter Gallus an die Schweizer Benpac für 120 Mill. Euro in letzter Minute scheiterte. Der Verkauf der prestigeträchtigen Print Media Academy in Heidelberg wurde unmittelbar danach besiegelt (vgl. BZ vom 2. und 3. Februar).
Heidelberger Druck | ||
Konzernzahlen nach IFRS | ||
9 Monate | ||
in Mill. Euro | 2020/2021 * | 2019/2020 * |
Auftragseingang | 1421 | 1900 |
Auftragsbestand | 682 | 818 |
Umsatz | 1289 | 1690 |
Finanzergebnis | –35 | –33 |
Ergebnis vor Steuern | 15 | 5 |
Nettoergebnis | 3 | –10 |
Eigenkapitalquote (%) | 2,6 | 13,6 |
Nettoschulden | 127 | 389 |
Freier Cash-flow | –10 | –73 |
Mitarbeiterzahl | 10663 | 11367 |
*) Geschäftsjahr endet am 31.3.Börsen-Zeitung |