Heidelberger Druckmaschinen verbessert Quartalsergebnis
Personalabbau drĂŒckt Heidelberg in die roten Zahlen
Konzern will jetzt auch ins Wasserstoff-GeschÀft einsteigen
Reuters Heidelberg
Der Maschinenbauer Heidelberger Druckmaschinen hat im dritten Quartal das bereinigte Betriebsergebnis dank Kostensenkungen gesteigert. Bei konstantem Umsatz verdiente der Konzern vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen von Oktober bis Dezember 55 Mill. Euro nach 34 Mill. Euro im Vorjahr. Die Marge stieg auf 9,2%, wie der SDax-Konzern mitteilte. Allerdings wurden fĂŒr den angekĂŒndigten Stellenabbau RĂŒckstellungen von 29 Mill. Euro gebildet, so dass unterm Strich ein Minus von 7 Mill. Euro steht. An der Börse geriet die Aktie unter die RĂ€der und fiel zeitweise um bis zu 13% auf 1,03 Euro.
Hoher Auftragsbestand soll Jahresziel ermöglichen
Der Maschinenbauer werde dank eines hohen Auftragsbestandes von 903 Mill. Euro sein Jahresziel schaffen, Umsatz und Rendite auf Vorjahresniveau zu erreichen, erklĂ€rte Vorstandschef JĂŒrgen Otto. Das wĂ€ren 2,4 Mill. Euro Erlös und rund 7% Prozent bereinigte Marge. Nach neun Monaten liegt der SDax-Konzern mit 1,5 Mrd. Euro Umsatz und 5,7% Rendite noch deutlich unter dem Vorjahr.
âUnd fĂŒr kommendes Jahr werden wir mit der Umsetzung des Zukunftsplans und Effizienzsteigerungen die Kosten weiter senkenâ, sagte Otto. Er peilt fĂŒr das GeschĂ€ftsjahr 2025/26 eine Marge um 8% an.
Otto nannte Einzelheiten zur Wachstumsstrategie, die mittelfristig mehr als 300 Mill. Euro Umsatzsteigerung bringen soll. Das GeschĂ€ft mit Verpackungsdruckmaschinen soll vom Trend zu mehr Papierverpackungen und hoher Nachfrage in SchwellenlĂ€ndern wie Indien profitieren. Im Digitaldruck gebe es groĂe Potenziale. Heideldruck arbeitet auĂerdem weiter an Produkten auĂerhalb der Druckindustrie, da das KerngeschĂ€ft mit Bogenoffsetdruckmaschinen schrumpft.
In den USA hat der WeltmarktfĂŒhrer dieser Drucktechnik eine fĂŒhrende Stellung mit einem jĂ€hrlichen Umsatzvolumen von 400 Mill. Euro. Ăber die Einfuhrzölle von US-PrĂ€sident Donald Trump macht sich Otto dennoch keine Sorgen, denn es gebe keine lokale Konkurrenz.
Wasserstoff und Ladeparks statt Druckmaschinen
FĂŒr kĂŒnftiges Wachstum entwickeln die KurpfĂ€lzer das GeschĂ€ft mit Elektroauto-Ladeinfrastruktur weiter, auch wenn es hier in Deutschland durch den Wegfall staatlicher Förderung zuletzt kaum voranging. Ein neues Projekt sind Anlagen zur Herstellung von Wasserstoff â der Prototyp eines kleinen, dezentral einsetzbaren Elektrolyseurs soll im Juni vorgestellt werden. Er könnte kĂŒnftig bei groĂen Speditionen zum Tanken von klimafreundlichen Lkw mit Brennstoffzellen-Antrieb zum Einsatz kommen. Die Zukunft dieses GeschĂ€fts sei von den politischen Rahmenbedingungen und der staatlichen Förderkulisse abhĂ€ngig, sagte Otto. âWir fahren da auf Sicht, wir sind nicht wie ein Hasardeuer mit Millionen unterwegs."