Heineken kommt mit Milliardendeal voran

Brauereikonzern schwächelt in Westeuropa

Heineken kommt mit Milliardendeal voran

wb Frankfurt – Ob Staatsschuldenkrise oder andere Präferenzen der Konsumenten: Heineken schwächelt beim Absatz in Westeuropa. Der weltweit drittgrößte Brauereikonzern kommt indessen bei der 5,5 Mrd. Dollar schweren Akquisition von “Tiger Beer” in Thailand voran. Die Niederländer halten 55,6 % an der Holding APB und stehen davor, auf 95,3 % aufzustocken. Neben den bisher nicht gezogenen Kreditlinien von 2 Mrd. Euro wurden zu Monatsbeginn Anleihen über 3,25 Mrd. Dollar emittiert mit Kupons je nach Laufzeit zwischen 0,8 % (500 Mill. Dollar auf drei Jahre) bis 4 % (500 Mill. Dollar für 30 Jahre).Der Konzern hat den Gewinn im dritten Quartal um ein Zehntel auf 577 Mill. Euro gesteigert. Dabei half neben dem Umsatzplus weltweit auch das im Februar aufgesetzte Einsparprogramm. Die Holländer bestätigen die Prognose für das laufende Jahr. Demnach soll das Ergebnis vor Zinsen und Steuern sowie den Effekten aus Akquisitionen in etwa auf dem Niveau von 2011 landen. Im Gesamtjahr sollen die positiven Effekte aus steigendem Bierabsatz, höheren Preisen und niedrigeren Ausgaben von Investitionen und steigenden Rohstoffkosten teilweise wieder aufgezehrt werden.In Westeuropa ging der Absatz im dritten Quartal deutlich – um 3 % – zurück, so dass die Verkaufszahlen die Investoren enttäuschten. Der Kurs gab anfänglich stark nach, ging aber dann mit einem leichten Abschlag aus dem Handel. Die Marktkapitalisierung liegt bei gut 11 Mrd. Euro. Dem gesunkenen Durst in Europa stand ein Plus in Amerika, Afrika und dem Nahen Osten gegenüber. Zudem setzte Heineken höhere Preise durch. Der Umsatz legte um 7,1 % auf knapp 5 Mrd. Euro zu. Asien spielt bislang bei den Niederländern anders als beim Rivalen SABMiller eine untergeordnete Rolle. Das will Heineken mit der 3,5 Mrd. Euro teuren Übernahme von APB ändern. Hierzulande ist Heineken über BHI tätig, die Gemeinschaftsfirma mit Schörghuber.—– Wertberichtigt Seite 8