Heißer Kaffee(markt)
In der Lebensmittelbranche ist die Stimmung angespannt. Die Manager großer, etablierter Konzerne werden angesichts stagnierender Erlöse mit Softdrinks und Schokoriegeln zusehends nervös. Dahinter steckt der Wandel der Verbrauchervorlieben; er lässt sich auf die Kurzformel “weniger Süßes, mehr Gesundes und Exotisches” bringen. Nun kaufte der US-Getränkeriese Coca-Cola für 5,1 Mrd. Dollar die Kaffeehauskette Costa. Die Aktie von Whitbread, dem Vorbesitzer, haussierte, denn kein Branchenkenner hatte mit einem Erlös in solcher Höhe für das von den Briten ins Schaufenster gestellte Geschäft gerechnet. “Kaffee ist eine der am schnellsten wachsenden Getränkekategorien der Welt”, begründete Coca-Cola-Chef James Quincey den Deal. Der gleichen Ansicht ist man bei Nestlé. Der Weltmarktführer erwarb zuvor für stattliche 7 Mrd. Dollar die Vertriebsrechte an “Starbucks” außerhalb der Kaffeehäuser der US-Kette. Beide Abschlüsse riechen ob der hohen Multiples nach Aktionismus. Offenbar will man im Rennen um angesagte Kaffeemarken oder -vertriebsarten um keinen Preis zu spät kommen. md