Heißer Sommer für Lufthansa
Während der kalendarische Sommerauftakt hierzulande reichlich kühl ausgefallen ist, dürfte es bei Lufthansa in den kommenden Monaten heiß hergehen. Wenn die Kabinengewerkschaft Ufo ihre Streikdrohungen wahr macht, drohen der Airline, die ihre Ergebnisprognose nur “vor Streikkosten” angeben kann, im laufenden Jahr vermutlich noch höhere Belastungen als die 230 Mill. Euro des Vorjahres – 100 Mill. Euro sind immerhin schon durch den Streik der Piloten im März, unmittelbar vor der Germanwings-Katastrophe, angefallen. Angesichts eines schwachen Preisumfelds einerseits und millionenschwerer Belastungen durch Arbeitskämpfe andererseits steigt der Einigungsdruck beim Management und wohl auch aus der Sicht der Aktionäre. Während die Kompromissfindung in normalen Tarifverhandlungen eine Selbstverständlichkeit ist, will sie hier jedoch nicht gelingen. Denn jenseits des Streits um Betriebs- und Übergangsrenten fürchten die Beschäftigten auch strukturelle Änderungen im Geschäftsmodell, die das Management durchsetzen will. Diese können allerdings nicht bestreikt werden.hei