Hellofresh wird immer schmackhafter
scd Frankfurt – Der Kochbox-Lieferant Hellofresh hat im Gegensatz zu Wettbewerber Blue Apron offenbar ein Rezept gefunden, das Kunden und Investoren gleichermaßen schmeckt. Während der US-Konkurrent in einer scheinbar unendlichen Abwärtsspirale von Quartal zu Quartal immer weniger erlöst, hat Hello-fresh bereits das zweite Mal in ebenso vielen Monaten den Ausblick für das Gesamtjahr angehoben und kann sich über satte, prozentual zweistellige Umsatzzuwächse freuen. Baillie Gifford mit guter NaseDer Kursverlauf der beiden Konkurrenten könnte bei ursprünglich ähnlicher Ausgangsposition unterschiedlicher kaum sein (siehe Chart). Die 2017 zu einer Marktkapitalisierung von knapp 1,9 Mrd. Dollar an die Börse gekommene Blue Apron ist mittlerweile nur noch gut 100 Mill. Dollar schwer. Die zum Start im vorvergangenen Jahr mit knapp 1,7 Mrd. Euro bewertete Hellofresh kommt mit dem jüngsten Kursanstieg um 22 % am Dienstag hingegen auf einen Börsenwert von knapp 2,8 Mrd. Euro. Gefreut haben dürfte dies vor allem den britischen Assetmanager Baillie Gifford. Dieser hatte erst vor wenigen Tagen mitgeteilt, seinen Anteil an Hellofresh um 7,1 Prozentpunkte auf nunmehr 11,1 % ausgebaut zu haben.Der Kochbox-Lieferant hatte dann am Montagabend über einen unerwartet positiven Geschäftsverlauf im dritten Quartal berichtet und dabei erneut – wie zuletzt im August – den Ausblick für Umsatz und Ergebnis angehoben. Der Umsatz im dritten Quartal soll zwischen 438 Mill. und 441 Mill. Euro liegen, was einem Anstieg von mehr als 40 % zur Vorjahresperiode entsprechen würde. Blue Apron hatte zuletzt für das zweite Quartal einen Umsatzrückgang um ein Drittel berichtet. Das bereinigte Ebitda von Hellofresh soll zwischen 13,5 Mill. und 15,5 Mill. Euro betragen, nachdem 2018 in den Monaten Juli bis September auf bereinigter Basis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen noch ein Verlust von 18 Mill. Euro angefallen war. Der Quartalsbericht soll am 5. November vorgelegt werden. Mehr Umsatz und GewinnDas Unternehmen rechnet nun damit, auf Konzernebene 2019 ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von 31 bis 33 % zu erreichen – das sind an beiden Enden der Spanne drei Prozentpunkte mehr als bisher erwartet. Zudem soll die bereinigte Ebitda-Marge nun in jedem Fall positiv ausfallen und in der Spanne von 0,5 % bis 1,75 % (zuvor -1 % bis +1 %) liegen.