Rettungspaket

Helma kündigt StaRUG-Verfahren an

Der Eigenheimbauer Helma hofft auf den Abschluss einer Sanierungsvereinbarung mit seinen Geldgebern "in den nächsten Tagen". Teil des Deals ist eine kleine Eigenkapitalspritze des Hauptaktionärs.

Helma kündigt StaRUG-Verfahren an

Eigenheimbauer Helma kündigt StaRUG-Verfahren an

Sanierungsvereinbarung soll in den nächsten Tagen stehen

hek Frankfurt

Nach Ablauf der zweiten Galgenfrist liegen weiterhin keine Details zum Rettungsplan für den strauchelnden Eigenheimbauer Helma vor. Aber immerhin so viel ist nun klar: Der Hauptaktionär schießt einige Millionen zu, und die Sanierung erfolgt mit Rückgriff auf das Unternehmensstabilisierungs- und Restrukturierungsgesetz (StaRUG). Den Abschluss der Sanierungsvereinbarung erwartet Helma "in den nächsten Tagen".

Der Aktienmarkt reagierte am Montag erleichtert: Der Kurs legte im Handelsverlauf um 35% auf 4,00 Euro zu. Der hoch verschuldete Hausbauer aus Lehrte in Niedersachsen verhandelt seit Monaten mit den Geldgebern. Im Juli kam eine Art Stillhalteabkommen zustande mit Regelungen zu Tilgungs- und Kündigungsrechten für Kredite. Vereinbart wurde, bis Ende Oktober ein "extern zu evaluierendes" Restrukturierungskonzept zu erstellen. Die finanzielle Atempause wurde schließlich bis 8. Dezember verlängert.

Verhandlungen weit fortgeschritten

Wie Helma jetzt weiter mitteilt, sind die Verhandlungen mit der Mehrheit der Finanzierungspartner über eine langfristige und nachhaltige Finanzierungsstruktur weit fortgeschritten. Das Sanierungskonzept werde die Finanzierung "auf Basis der derzeitigen Unternehmensplanung" bis Ende 2027 sicherstellen.

Teil des Sanierungsplans ist eine Kapitalerhöhung unter Ausschluss des Bezugsrechts. Das zusätzliche Eigenkapital stellt der Hauptaktionär bereit, also der Aufsichtsratsvorsitzende Karl-Heinz Maerzke. Der Firmengründer und frühere Vorstandschef hält nach Unternehmensangaben 31% der Aktien. Zugesagt sind 3,2 Mill. Euro. Wie viele Aktien ausgegeben werden, ist noch nicht bekannt. Der Aktienhandel im Börsensegment Scale soll den Angaben zufolge erhalten bleiben.

Berg kurzlaufender Schulden

Außerdem ist ein genehmigtes Kapital von bis zu 3,6 Mill. Euro vorgesehen, das den Rahmen für eine weitere Kapitalerhöhung darstellt. Die neuen Aktien können an Eigenkapitalinvestoren ausgegeben werden, heißt es. Helma kämpft mit einem Berg kurzlaufender Schulden, die refinanziert werden müssen. Das Fremdkapital mit Restlaufzeit unter einem Jahr türmte sich per 30. Juni 2023 auf 177 Mill. Euro oder 40% der Bilanzsumme.

Damit übersteigen die kurzfristigen Schulden das Eigenkapital (107,7 Mill. Euro) bei weitem. Vor wenigen Tagen hatte die auf serielles Bauen spezialisierte Traumhaus aus Wiesbaden Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Die Branche kämpft mit dem scharfen Einbruch des Wohnungsbaus.

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