Hensoldt sammelt Geld für ESG-Übernahme ein
Hensoldt sammelt Geld für ESG-Übernahme ein
Reuters/jh München
Der Hersteller von Rüstungselektronik Hensoldt hat binnen weniger Stunden 241 Mill. Euro frisches Geld zur Finanzierung der Übernahme des Sicherheitstechnik-Dienstleisters ESG eingesammelt. Nur zwei Tage nach der endgültigen Vereinbarung des Zukaufs für einen Preis in der Größenordnung von 700 bis 750 Mill. Euro platzierte Hensoldt am Donnerstagabend 10,5 Millionen neue Aktien zum Preis von 22,94 Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Der Zuteilungspreis lag 4% unter dem Xetra-Schlusskurs vom Donnerstag. Den Rest des Kaufpreises für ESG sollen neue Kredite im Volumen von 450 Mill. Euro beisteuern. Die Hensoldt-Aktie legte am Freitag im frühen Handel zu.
Die Bundesregierung habe über die Staatsbank KfW 25,1% der neuen Aktien gezeichnet, um ihre Beteiligung zu halten. Der deutsche Staat musste dafür 60 Mill. Euro in die Hand nehmen. Der zweite Großaktionär, der italienische Rüstungs- und Luftfahrtkonzern Leonardo, wollte dagegen nicht mitziehen und ließ seine Beteiligung von bisher ebenfalls 25,1% auf knapp 23% verwässern. Organisiert wurde die Platzierung von der Bank of America (BofA Securities), der Commerzbank, der Deutschen Bank und Unicredit.
Hensoldt, ein Spezialist für Radare und Sensoren, will bis Mitte 2024 die ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH in Fürstenfeldbruck bei München vom Finanzinvestor Armira Partners übernehmen. Der Kaufpreis orientiert sich am Unternehmenswert von 675 Mill. Euro. Hinzu kommen je nach Entwicklung des Auftragseingangs von ESG bis Ende 2024 maximal 55 Mill. Euro.