Hermle erwartet Auftragseinbruch

Schwieriges Jahr 2020 bei stärkerem Abschwung - Prognose für 2019 bestätigt

Hermle erwartet Auftragseinbruch

igo Stuttgart – Die Maschinenfabrik Berthold Hermle geht davon aus, dass die Nachfrage nach ihren Fräsmaschinen und Bearbeitungszentren angesichts der Konjunkturflaute im Restjahr weiter sinkt. Konzernweit werde der Auftragseingang im Gesamtjahr um bis zu 20 % einbrechen. Stärkere Einbußen seien aufgrund der zunehmenden Konjunkturrisiken “zunehmend wahrscheinlich”, so der Konzern.Für 2019 ist Hermle aufgrund eines zwar rückläufigen aber noch “soliden” Auftragsbestands “verhalten zuversichtlich” und rechnet weiterhin mit einem stabilen bis leicht wachsenden Umsatz sowie einem Betriebsergebnis auf Vorjahreshöhe. Sollte sich der konjunkturelle Abschwung aber fortsetzen, werde sich dies 2020 in Umsatz und Ergebnis bemerkbar machen.Nachlassende Bestellungen verzeichnete Hermle bereits im ersten Halbjahr. Der Auftragseingang sank um 12 % auf rund 219 Mill. Euro. Mit 130 Mill. Euro entfiel der Großteil davon auf das Ausland. Dass Hermle damit über dem Branchenschnitt lag – im gesamten deutschen Werkzeugmaschinenbau lag der Rückgang im Halbjahr preisbereinigt bei 23 % – führt der Konzern unter anderem auf seine auf viele Branchen verteilte und überwiegend mittelständische Kundenbasis zurück. Neben der Autoindustrie beziehen auch Firmen aus der Medizin- oder Energietechnik Maschinen von Hermle.Der Konzernumsatz kletterte im Berichtszeitraum um 8 % auf 232 Mill. Euro. Im Inland erhöhten sich die Erlöse um 27 % auf 106 Mill. Euro, während sie im Ausland um knapp 5 % auf 125 Mill. Euro sanken.Das operative Ergebnis erhöhte sich um 12 % auf knapp 51 Mill. Euro. Neben dem Umsatzwachstum und der dadurch besseren Auslastung nennt Hermle einen verbesserten Produktmix sowie positive Währungseffekte als Gründe für das Ergebnisplus. Der Halbjahresüberschuss lag bei 37,3 Mill. Euro nach 37,9 Mil. Euro im Vorjahreszeitraum. Allerdings hatte Hermle in der Vergleichsperiode einen einmaligen Bewertungseffekt von 4,9 Mill. Euro verbucht. Hermle hatte Anfang 2018 die auf Automatisierung spezialisierte Hermle-Leibinger Systemtechnik vollständig übernommen. Zuvor gehörten Hermle 49 % der Tochter.