Autobauer

Hersteller bei Rabatten auf der Bremse

In der Autoindustrie füllen sich laut Ifo-Institut die Auftragsbücher, das Geschäft hat im März Fahrt aufgenommen. Zugleich registriert das Duisburger CAR-Institut den Markt hierzulande im „Dämmerzustand“

Hersteller bei Rabatten auf der Bremse

hei/Reuters/dpa-afx Frankfurt

Die Geschäfte der deutschen Autohersteller und ihrer Zulieferer haben im März Fahrt aufgenommen. Das entsprechende Barometer für die Branche stieg im März auf plus 7,9 Punkte, nach minus 0,4 im Februar, wie das Münchner Ifo-Institut zu einer Unternehmensumfrage mitteilte. „Bei den Autobauern ist der Frühling angekommen“, sagte Ifo-Experte Klaus Wohlrabe. Gleichzeitig blicken die Manager aber nicht mehr so optimistisch auf die kommenden Monate wie zuletzt: Dieser Indikator sank auf 19,1 Punkte, nachdem er im Februar noch bei 37,3 lag.

„Die Autobauer konnten aber ihre Auftragsbücher weiter füllen“, sagte Wohlrabe. Bei der Nachfrage stieg der Umfragewert im März auf 10,7 Punkte, nach minus 1 im Februar. Der Auftragsbestand legte leicht zu. Die Produktion soll weiter hochgefahren werden. Das entsprechende Barometer stieg auf 46,1 Punkte, nach 35,7 im Februar. Auch für das Exportgeschäft erwarten die Autobauer eine positive Entwicklung. Der Bestand im Fertigwarenlager blieb zuletzt größer als üblich.

Dabei kann die Branche aber kaum auf eine Absatzbelebung im Heimatmarkt hoffen, denn bei Kaufanreizen für Neuwagen stehen die Hersteller weiterhin auf der Bremse. Das geht aus der regelmäßigen Rabattstudie des Duisburger CAR-Instituts hervor, die für den März auf dem deutschen Markt nur geringe Internet-Rabatte, wenige aktiv beworbene Sondermodelle und geringe Eigenzulassungen registriert hat. Der deutsche Automarkt sei „im Dämmerzustand“, folgerte Studienleiter Ferdinand Dudenhöffer. Er sieht schwierige Produktions- und Verkaufsbedingungen hierzulande, während das China-Geschäft gut laufe.

Auch der US-Markt kommt indes in Schwung. Dort steigerte General Motors (GM) ihre Verkäufe im ersten Quartal deutlich. Die deutschen Hersteller BMW, Volkswagen, Audi und Porsche legten noch stärker zu. Die Absatzzahlen glänzten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, als die Pandemie das Geschäft zum Erliegen gebracht hatte. Vor allem SUVs und Pick-up-Trucks waren gefragt.

Volkswagen wurde in den drei Monaten bis Ende März nach eigenen Angaben 90853 Neuwagen mit dem VW-Logo bei US-Kunden los, 21% mehr als vor einem Jahr. Die Volkswagen-Tochter Audi verbuchte im ersten Vierteljahr ein noch stärkeres Verkaufsplus um 33% auf 54840 Neuwagen. Der ebenfalls zum Konzern gehörende Sportwagenbauer Porsche setzte mit 17368 Autos sogar knapp 45% mehr Autos ab. Bei BMW wuchsen die Verkäufe der Stammmarke um 20% auf 71433 Fahrzeuge. Auch die Tochter Mini legte kräftig zu. Daimlers US-Marke Mercedes-Benz will ihre Zahlen erst kommende Woche vorlegen.

Dagegen sind laut CAR-Institut der einzige dynamische Trend auf dem deutschen Neuwagenmarkt weiterhin online abzuschließende Auto-Abos. Im März sei die Anzahl der angebotenen Modelle im Vergleich zum Vormonat um 16% auf 380 gestiegen.