HHLA erwartet stabiles Ergebnis

Unsichere Konjunktur und Elbfahrrinnen-Streit erschweren Sicht für Container-Terminalbetreiber

HHLA erwartet stabiles Ergebnis

ste Hamburg – Wegen der unsicheren globalen Wirtschaftsentwicklung, regionaler Krisen wie in Russland und der Ukraine sowie des nicht entschiedenen Streits über die Erweiterung der Elbfahrrinne traut sich der Hamburger Hafen- und Logistikkonzern HHLA nur eine vage Prognose für das laufende Geschäftsjahr zu. Nach einem 2014 erreichten Anstieg des Betriebsergebnisses, der vor allem auf das verbesserte operative Ergebnis der Hamburger Containerterminals zurückzuführen ist, und einem Zuwachs beim freien Cash-flow um 51 % auf 119 Mill. Euro erhöht das Unternehmen mit dem börsennotierten Teilkonzern Hafenlogistik aber die Dividende. Dividende steigtDie Aktionäre des Teilkonzerns Hafenlogistik, die sich für 2013 mit einer um 30 % auf 0,45 Euro je A-Aktie gekürzten Dividende zu begnügen hatten, sollen gut 36 Mill. Euro erhalten. Das entspricht einer Aufstockung der Gewinnausschüttung um knapp 16 % auf 0,52 Euro je Aktie. Die Stadt Hamburg als Mehrheitsaktionär (68,4 %) soll dem Vorschlag zufolge Dividenden für ihre A-Aktien sowie für ihre nicht börsennotierten S-Aktien des Teilkonzerns Immobilien von insgesamt 30 Mill. Euro erhalten. Auf die übrigen Aktionäre des Teilkonzerns Hafenlogistik würden laut HHLA rund 11 Mill. Euro Dividende entfallen.Der Dividendenvorschlag machte bei Anlegern des seit 2007 börsennotierten Teilkonzerns Hafenlogistik, dessen Umsatzanteil am Gesamtkonzern bei knapp 98 % liegt, keinen nachhaltigen Eindruck: Die im SDax gelistete HHLA-Aktie legte um 0,1 % auf 20,42 Euro zu und gehörte gestern zu den schwächeren Werten im Kleinwertesegment. Der Ausblick des Unternehmens, das an der Börse aktuell mit 1,43 Mrd. Euro bewertet wird, liege unter den Markterwartungen, betonte ein Analyst von Warburg Research.Beim Containerumschlag, der sich 2014 wegen eines 30-prozentigen Rückgangs beim HHLA-Schwarzmeer-Terminal Odessa/Ukraine leicht um 0,3 % auf 7,48 Mill. Standardcontainer (TEU) verringerte, erwartet das Unternehmen nach eigenen Angaben 2015 eine leichte Zunahme, beim zuletzt um 9,4 % auf 1,28 Mill. TEU angewachsenen Containertransport einen moderaten Anstieg. Der 2014 um 5,4 % auf 1,2 Mrd. Euro gestiegene Umsatz soll auf dieser Basis leicht zunehmen, beim zuletzt um 10 % auf 169,3 Mill. Euro erhöhten Betriebsergebnis (Ebit) im Gesamtkonzern wird ein Wert auf Vorjahresniveau erwartet.Bei dieser Annahme spielten steigende Kosten eine Rolle, erklärte HHLA-Vorstandschef Klaus-Dieter Peters in der Bilanzpressekonferenz. Während die HHLA im nach Umsatz zweitgrößten Segment Intermodal (Hinterlandverkehr) eine deutliche Ebit-Steigerung (2014: + 20 % auf 27 Mill. Euro) erwartet, kalkuliert das Unternehmen im größten Segment Container mit einem sinkenden Betriebsergebnis (2014: + 14 % auf 156 Mill. Euro).Im Zuge der gesunkenen Bunkerpreise sieht der HHLA-Vorstand die Vorteile Hamburgs als dem östlichsten Nordseehafen im Wettbewerb mit anderen Hafendienstleistern an der nordeuropäischen Küste nicht als gefährdet an. Im Streit über die Ausweitung der Elbfahrrinne, die für die von Reedern immer häufiger eingesetzten Großfrachter wesentlich ist, erwartet das Unternehmen eine Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts in der zweiten Jahreshälfte. Bei den 2014 auf 138 (113) Mill. Euro gestiegenen Investitionen kalkuliert der Konzern in diesem Jahr mit einem Anstieg auf 170 Mill. Euro, die vor allem auf den Teilkonzern Hafenlogistik entfallen sollen.