HHLA schlägt Anlegern Wahldividende vor

Hafenkonzern will Liquidität schonen

HHLA schlägt Anlegern Wahldividende vor

ste Hamburg – Der von den Folgen der Corona-Pandemie getroffene Hamburger Hafenkonzern HHLA will in der virtuellen Hauptversammlung am 20. August eine Wahldividende für das Geschäftsjahr 2019 zur Abstimmung stellen. Die Aktionäre hätten dann die Möglichkeit, sich zwischen einer Gewinnausschüttung in bar oder dem Bezug von HHLA-Aktien zu entscheiden, erklärte das SDax-Unternehmen. Die Stadt Hamburg als Mehrheitseigentümerin unterstützt den Vorschlag und hat den Angaben zufolge bereits beschlossen, die Dividende in Form von Aktien einzustreichen.Der Vorschlag der Wahldividende zielt im Zusammenhang mit der Coronakrise darauf ab, die Liquidität des Unternehmens zu schonen. Die HHLA mit ihrem börsennotierten Teilkonzern Hafenlogistik unterstrich, der seit März bekannte Vorschlag, eine im Vorjahresvergleich auf 0,70 (i. V. 0,80) Euro je A-Aktie reduzierte Dividende und damit rund 50 % des den Aktionären zurechenbaren Nettoergebnisses auszuschütten, gelte unverändert. Damit bleibe die HHLA ihrer seit dem Börsengang im Jahr 2007 verfolgten Dividendenpolitik treu, 50 bis 70 % des Nettoergebnisses auszuschütten. Trotz des Rückgangs der Dividende um 12 % liegt die Ausschüttungsquote mit 52 (54) % im Zielkorridor.Bei der Vorlage der Zahlen zum ersten Quartal hatte HHLA-Chefin Angela Titzrath im Mai erklärt, das Jahr 2020 werde eines der herausforderndsten in der 135-jährigen Firmengeschichte sein. Der Hafenkonzern geht davon aus, dass Umsatz und Betriebsergebnis (Ebit) im Teilkonzern Hafenlogistik im Gesamtjahr 2020 stark unter den Vorjahreswerten von 1,35 Mrd. bzw. 204 Mill. Euro liegen werden. Titzrath unterstrich im Mai zugleich, die Liquidität der HHLA sei “ausreichend gesichert”. Neben der vorgeschlagenen Kürzung der Dividende arbeite man an der Effizienz aller Prozesse. Neben Kostenpositionen stünden auch die Investitionen auf dem Prüfstand. Wo dies vertraglich möglich sei, würden einige Projekte verschoben.Bei der Wahldividende sollen die Aktionäre voraussichtlich vom 21. August bis zum 7. September zwischen den Ausschüttungsvarianten entscheiden können. Mit dem Vorschlag, so die HHLA-Chefin, beweise der Hafenkonzern seine Verlässlichkeit gegenüber den Aktionären. “Bei einer Annahme der Aktienwahl entsteht für uns als Unternehmen zusätzlicher Handlungsspielraum, um die HHLA erfolgreich weiterzuentwickeln.” Diese Weiterentwicklung könnte auf einen Schulterschluss mit dem in Hamburg ansässigen, auf Containerumschlag ausgerichteten Logistikkonzern Eurokai und dem Bremer Seehafen- und Logistikunternehmen BLG Logistics hinauslaufen. Die HHLA, die im Hamburger Hafen auch im Zuge der lange blockierten weiteren Elbvertiefung Marktanteile an Rotterdam und Antwerpen verloren hat, sondiert – wie Ende Mai bekannt wurde – eine Kooperation im Containergeschäft in der deutschen Bucht. – Personen Seite 12