WERTBERICHTIGT

High Noon am Spielzeugregal

Börsen-Zeitung, 21.7.2018 Wie sich die US-Strafzölle im Ergebnis niederschlagen können, hat der Aluminiumproduzent Alcoa gezeigt. Weil ein Großteil des in den USA verkauften Leichtmetalls in Kanada produziert wird, wurde die Ergebnisprognose um eine...

High Noon am Spielzeugregal

Wie sich die US-Strafzölle im Ergebnis niederschlagen können, hat der Aluminiumproduzent Alcoa gezeigt. Weil ein Großteil des in den USA verkauften Leichtmetalls in Kanada produziert wird, wurde die Ergebnisprognose um eine halbe Milliarde Dollar gekappt. Noch mehr Ungemach droht im US-Einzelhandel. Die margenschwache Branche durchlebt eine nicht abebbende Pleitewelle. Allein 2017 wurden über 8 000 Läden geschlossen. Auch für Toys R Us war Schluss. Binnen zwei Monaten will US-Präsident Donald Trump nun darüber entscheiden, chinesische Produkte im Wert von hunderten Milliarden Dollar mit Strafzöllen zu belegen – darunter auch Spielwaren, die in den USA zu mehr als 80 % aus China importiert werden. Vor dem Weihnachtsgeschäft bleibt den Händlern nun die Wahl zwischen Pest und Cholera. Schnell bestellen, um Zölle zu vermeiden und zu riskieren, auf der Ware sitzen zu bleiben. Oder abwarten, ob die dünne Marge von Trumps Zöllen ganz aufgefressen wird. So oder so, 2018 verspricht noch wichtiger zu werden als üblich. High Noon am Spielzeugregal. scd