swa – Nach dem Branchenwechsel musste er sich mit einer neuen Geschwindigkeit anfreunden. Wer lange Zeit in der IT gearbeitet hat, ist an Produktlebenszyklen von Monaten gewöhnt, in der Pharmaindustrie kann es dagegen zehn Jahre und mehr dauern, bis ein Medikament auf den Markt kommt. Boehringer Ingelheim hatte Michael Schmelmer (57) von Infineon weggelotst, um einen Hightech-Experten zu gewinnen, zumal in der Arzneimittelbranche die Themen IT und Digitalisierung immer wichtiger werden. Der Manager stieß im Februar 2012 zu Boehringer Ingelheim, verantwortete zunächst die globale IT-Organisation im Familienunternehmen und wechselte Anfang 2018 in die Position des CFO.

Schmelmer hat Luft- und Raumfahrttechnik sowie Wirtschaftsingenieurwesen an der TU München studiert. Er startete seine berufliche Laufbahn bei Siemens und landete mit der Abspaltung von Infineon im Chipkonzern, wo er zuletzt CIO war. Schon dort war Schmelmer sehr international unterwegs und hat die Hälfte seiner Arbeitszeit in Asien verbracht – auch im Urlaub ist diese Region, in der er viele Freunde hat, für seine Frau und ihn das präferierte Reiseziel.

Schmelmer kommt aus Niederbayern, wo seine Eltern in der Nähe von Straubing einen Handwerksbetrieb führten. Der Vater einer Tochter bezeichnet sich als Familienmensch. Er selbst wurde in eine Großfamilie hineingeboren, die ihm nach wie vor sehr wichtig ist.