Compugroup

Hinter den Erwartungen zurück

Der Softwarekonzern Compugroup Medical kommt zwar ohne größere Blessuren durch die Corona-Pandemie, hat mit dem Wachstum im vierten Quartal aber enttäuscht. Die Aktie sackte am Donnerstag bis zu 8,7% ab und war das Schlusslicht im MDax. Nach...

Hinter den Erwartungen zurück

hek Frankfurt

Der Softwarekonzern Compugroup Medical kommt zwar ohne größere Blessuren durch die Corona-Pandemie, hat mit dem Wachstum im vierten Quartal aber enttäuscht. Die Aktie sackte am Donnerstag bis zu 8,7% ab und war das Schlusslicht im MDax. Nach Meinung der Commerzbank zeigt das Schlussquartal, dass Anleger die kurzfristigen Perspektiven zu enthusiastisch bewerteten. Die Kunden des auf Informationssysteme für Ärzte, Apotheken und Krankenhäuser ausgerichteten Unternehmens seien „keine superschnellen Akteure“.

Im vierten Quartal schoss der Umsatz zwar im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 18% auf 243 Mill. Euro nach oben. Der Anstieg ist aber vor allem akquisitionsbedingt. Das organische Wachstum fällt mit 4,9% weit geringer aus. Überdies geht es auf einen Sondereffekt zurück, nämlich das Software-Update für die Telematikinfrastruktur. Ohne diese Einmalumsätze wären die Quartalserlöse organisch um 4% geschrumpft, geht aus dem Zwischenbericht hervor. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte unterdurchschnittlich zum ausgewiesenen Umsatz um 5% auf 59,6 Mill. Euro zu. Folglich gab die Marge von 27% des Umsatzes auf 25% nach. Umsatz und operatives Ergebnis lägen im Rahmen der Zielwerte, betont das Management.

Für das laufende Jahr peilt das in Koblenz ansässige Unternehmen zwischen 210 Mill. und 230 Mill. Euro bereinigtes Ebitda an. Am unteren Ende der Spanne läge das Ergebnis sogar unter dem 2020er-Wert von 214,9 Mill. Euro. Dagegen soll der Umsatz um rund ein Fünftel auf 1 Mrd. bis 1,04 Mrd. Euro klettern. Dieser Anstieg geht vornehmlich auf die Übernahme von Teilen des deutschen und spanischen Krankenhausgeschäftes des US-Konzerns Cerner zurück, die im vergangenen Juli vollzogen wurde, sowie den Erwerb von EMDS, einem US-Anbieter von Arztinformationssystemen. Compugroup kündigt zusätzliche Investitionen in Technologien und Vertrieb an, denn durch die voranschreitende Digitalisierung des Gesundheitssystems ergäben sich neue Wachstumschancen. Seit Jahresanfang steht der von der Telekom gekommene CEO Dirk Wössner an der Spitze des Managements. Er löste Unternehmensgründer Frank Gotthardt ab.

Compugroup Medical
Konzernzahlen nach IFRS
in Mill. Euro20202019
Umsatz837746
Ebitda*215198
in % des Umsatzes2627
Nettoergebnis7366
Erg. je Aktie (Euro)*1,881,74
Free Cash-flow*10193
Investitionen5543
Börsenwert (4.2.)      4127
*) bereinigtBörsen-Zeitung
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