cru Düsseldorf – Hochtief hat sich in den vergangenen zwei Jahren auf das klassische Baugeschäft in Amerika, Asien und Europa konzentriert und profitiert nun davon – trotz Rückschlägen in Australien. Für das Jahr 2016 hat Deutschlands größter Baukonzern den Ausblick bestätigt und rechnet dank der guten Auftragslage in Nordamerika und wegen der Gewinnwende in Europa mit einem operativen Konzerngewinn von 300 Mill. bis 360 Mill. Euro – eine Steigerung um rund 15 bis 35 % im Jahresvergleich.”Wir sind auf dem richtigen Weg und stehen auf einer finanziell starken Basis, die uns Wachstum ermöglicht”, sagte Vorstandschef Marcelino Fernández Verdes anlässlich der Vorlage der Halbjahresbilanz am Mittwochabend nach Börsenschluss in Essen. Der operative Konzerngewinn der Gruppe stieg in den ersten sechs Monaten des Jahres um ein Viertel auf 160 Mill. Euro.Die Aktie von Hochtief hatte zuvor am Mittwoch um 3,3 % auf 116,30 Euro zugelegt und damit den vorübergehenden Kurseinbruch nach einem Rückschlag bei der australischen Konzerntochter Cimic vor acht Tagen mehr als wettgemacht. Der Kurs des Baukonzerns war am Mittwoch vergangener Woche als Schlusslicht im MDax um 4,7 % auf 114,65 Euro gefallen. Die Investoren sorgten sich um die Nachhaltigkeit der operativen Gewinnmargen im Baugeschäft und den Bergbauaktivitäten (Contract Mining) von Cimic. Der Gewinn sei vor allem durch die Neubewertung einer Beteiligung gestiegen, kommentierte Deutsche-Bank-Analyst Craig Wong Pan.Für die Kurserholung spielt auch die Übernahmefantasie eine Rolle. Der Haupteigentümer ACS könnte eine vollständige Übernahme von Hochtief anstreben. Der spanische Baukonzern ACS hält etwa zwei Drittel der Hochtief-Anteile. Der Hochtief-Kurs kannte denn auch seit Monaten nur eine Richtung: nach oben. Erst vor zehn Tagen hatten die Papiere ein Rekordhoch von 121,30 Euro erreicht. Im bisherigen Jahresverlauf sind sie mit einem Plus von mehr als einem Drittel der Spitzenreiter im MDax. Seit dem Tief 2012 hat sich der Kurs verdreifacht.