Hochtief-Tochter Cimic sucht Partner für Thiess

Exklusivverhandlungen mit Hedgefonds Elliott

Hochtief-Tochter Cimic sucht Partner für Thiess

ab Düsseldorf – Die australische Hochtief-Tochter Cimic verhandelt exklusiv mit dem britischen Arm des Hedgefonds Elliott über dessen Einstieg beim Minendienstleister Thiess, einer Tochtergesellschaft von Cimic. Im Gespräch ist der Verkauf einer 50-%-Beteiligung an Thiess, wie der Cimic-Mutterkonzern Hochtief mitteilte. Die Gespräche seien weit fortgeschritten, in den nächsten Wochen werde mit dem Abschluss des Kaufvertrags gerechnet. Sollte die Transaktion zustande kommen, werde Thiess künftig von Cimic und Elliott gemeinsam kontrolliert.Zur Bewertung wurden keine Angaben gemacht. Mit dem Einstieg eines Equity Partners würde weiteres Kapital für das Wachstum von Thiess zur Verfügung stehen, heißt es. Das wiederum würde aber eine Reinvestition des Verkaufserlöses, zumindest in Teilen, erfordern. Kapitalintensives GeschäftHochtief ist mit 77 % an Cimic beteiligt. Der Minenbetreiber Thiess steuerte zuletzt ein Drittel zum Konzernumsatz von Cimic bei, stand aber mit einem Vorsteuerergebnis von 603 Mill. austr. Dollar (umgerechnet 367 Mill. Euro) für mehr als die Hälfte des Gewinns vor Steuern von 1,1 Mrd. austr. Dollar. Das ertragreiche Geschäft ist aber nicht nur kapitalintensiv. Vielmehr war Thiess aufgrund des großen Engagements im Kohlebergbau zuletzt auch in die Kritik geraten. Von daher wird das Bergbaugeschäft zwiespältig gesehen. Einerseits wird Thiess weiteres Wachstum zugetraut, andererseits dürfte der Kohlebergbau unter klimapolitischen Erwägungen zunehmend unter Druck geraten.In australischen Medien war zuletzt spekuliert worden, dass Cimic Thiess in zwei Schritten an die Börse bringen wolle. Dabei sollte in einem ersten Schritt ein finanzkräftiger Investor an Bord geholt werden, bevor anschließend der Börsengang erfolgt.Die Analysten von Macquarie taxieren den Unternehmenswert von Thiess auf 4,2 bis 4,8 Mrd. austr. Dollar. Eine 50/50-Aufteilung von Fremd- und Eigenkapital unterstellt, ergäbe sich für die Hälfte des Eigenkapitals ein Wert von 1,1 Mrd. austr. Dollar, heißt es im Macquarie-Research. Das Minengeschäft war in den vergangenen Jahren der Wachstumstreiber von Cimic. Im laufenden Turnus geht Macquarie jedoch von einem Gewinnrückgang aus.Über den Einstieg bei dem Minendienstleister Thiess war Hochtief 1981 der Eintritt in den australischen Markt gelungen. 1983 tauschten die Deutschen die Beteiligung gegen eine Beteiligung an Leighton (heute: Cimic) ein.