Hochtief versilbert Anteile an Mautstraße in Chile
ahe Düsseldorf – Der Baukonzern Hochtief hat seine Beteiligung von 45,45 % an der chilenischen Mautautobahn Vespucio Norte Express verkauft. Der Ausstieg aus dem Projekt spült dem Essener MDax-Unternehmen rund 230 Mill. Euro in die Kassen. Das Closing der Transaktion soll bis Jahresende erfolgen. Financial Advisor bei dem Verkauf war die Investmentbank Lazard.Hochtief-Chef Frank Stieler erklärte die Veräußerung damit, dass die Kapitalbindung bei reifen Infrastruktur-Assets reduziert werden solle, um so auch Mittel für neue Projekte freizusetzen. Solche Transaktionen seien “fester Bestandteil des Geschäftsmodells und in den Ergebnisplanungen bereits enthalten”. Käufer des Hochtief-Anteils ist ein Konsortium unter Führung von Brookfield.Der Vespucio Norte Express ist ein 29 Kilometer langes Teilstück der Ringautobahn um die Hauptstadt Santiago de Chile. Die Strecke, die seit Januar 2006 in Betrieb ist, gilt als eine der meistbefahrenen Straßen der Millionenstadt. Hochtief hatte zusammen mit Partnern die Straße geplant, finanziert und gebaut und mit einem integrierten Maut- und Verkehrsleitsystem versehen. Zu den Partnern gehörte ursprünglich auch der heutige Hochtief-Mehrheitseigner ACS. Die Spanier waren aber schon früher bei dem Mautprojekt ausgestiegen. WertberichtigungenDas Mautprojekt in Chile hatte Hochtief in jüngster Zeit nicht nur Freude bereitet. Wie der Essener Konzern Ende Januar mitgeteilt hatte, waren im Schlussquartal 2011 Wertberichtigungen fällig geworden, die sich zusammen mit weiteren Abschreibungen bei einem Mautstraßen-Projekt in Griechenland auf über 90 Mill. Euro summiert hatten.—– Personen Seite 16