Wohnmobilmarkt

Hohe Zinsen belasten Handelspartner von Knaus Tabbert

Die Nachfrage der Wohnmobilkäufer bleibt hoch. Doch die gestiegenen Zinsen belasten die Handelspartner von Knaus Tabbert, so dass der Hersteller dem Handel helfen will, den Lagerbestand zu reduzieren.

Hohe Zinsen belasten Handelspartner von Knaus Tabbert

Hohe Zinsen belasten Handelspartner von Knaus Tabbert

Reisemobilhersteller senkt Prognose – Nachfrage bleibt hoch

mic München

Das Ende der Niedrigzinsphase führt mit Verspätung zu Bremsspuren im bislang boomenden Reisemobilmarkt. Knaus Tabbert, ein führender Hersteller von Wohnmobilen, Wohnwagen und Camper Vans (Kastenwagen) in Deutschland, erwartet nun einen Jahresumsatz von 1,3 bis 1,4 Mrd. Euro. Zuvor waren 1,4 Mrd. bis 1,55 Mrd. Euro angepeilt worden. Die regulär geplanten Werksferien im August von drei Wochen würden um acht Arbeitstage oder zwei Wochen verlängert, hieß es außerdem.

In der Folge wird der bereinigte operative Gewinn deutlich niedriger ausfallen als erwartet. Zudem werde die bereinigte Ebitda-Marge voraussichtlich 7,0 % bis 8,0% betragen, teilte das Unternehmen mit. Es hatte zuvor 8,0 bis 9,0% versprochen.  

Die Anleger zeigten sich überrascht von der neuen Prognose. Der Aktienkurs brach um rund 12% ein. Das Papier notierte mit knapp 33 Euro auf dem Niveau des Jahresanfangs 2023.

8 Prozent Finanzierungskosten

Das Management von Knaus Tabbert wollte die Umsatz- und Gewinnwarnung nicht als Folge einer Absatzdelle verstanden wissen. „Die Nachfrage der Endkunden liegt gerade in Deutschland weiterhin auf hohem Niveau“, ließ sich Vorstandsvorsitzender Wolfgang Speck in einer Mitteilung zitieren. Vielmehr stellten die deutlich gestiegenen Finanzierungskosten von bis zu 8% die über 500 Handelspartner vor Herausforderungen, hieß es.  

Speck kündigte an, die vorübergehend gedrosselte Produktionsleistung solle beim Handel in den nächsten Monaten zu einer Reduzierung des Hofbestandes  – den Vorstand Gerd Adamietzki als vergleichsweise normal bezeichnete  – und damit der enormen Zinslast führen: „Mit dem deutlichen Signal an unsere Handelspartner, sie bei der Optimierung der Lagerbestände zu unterstützen, akzeptieren wir auch, dass wir die eigene Erwartung für Umsatz und die bereinigte Ebitda-Marge im Geschäftsjahr 2024 trotz prosperierendem Endkundengeschäft aktualisieren müssen.“

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