Heidelberg-Materials-Konkurrent

Holcim senkt Wachstumsziel

Marge hui, Umsatz pfui – der Baustoffkonzern Holcim zeigt ein durchwachsenes Bild. Die geplante Börsennotierung des Nordamerikageschäfts sei auf Kurs. In der ersten Hälfte 2025 soll es so weit sein.

Holcim senkt Wachstumsziel

Holcim senkt Wachstumsziel

Schlechtes Wetter bremst – Baustoffkonzern zuversichtlicher für Marge

hek Frankfurt

Der Baustoffhersteller Holcim, der vor einer Aufspaltung steht, zeigt sich zuversichtlicher für die Marge im laufenden Geschäftsjahr, tritt aber beim Umsatz auf die Bremse. Die Prognose für den wiederkehrenden Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) liegt nun bei mehr als 18,5% der Erlöse. Bisher war Holcim von 18% ausgegangen. Das Umsatzwachstum in lokaler Währung veranschlagt das Management nun auf einen niedrigen einstelligen Prozentsatz. Der alte Ausblick bewegte sich bei über 4% organischem Wachstum plus mindestens 2 Prozentpunkte durch Übernahmen. Die Guidance für den freien Cashflow lautet nach wie vor auf mehr als 3 Mrd. sfr.

Die Holcim-Aktie reagierte am Freitag im frühen Handel mit Abschlägen von gut 3%, baute aber das Minus im Handelsverlauf ab. Die Verselbständigung des Nordamerikageschäfts und die geplante Börsennotierung in New York seien auf Kurs. Die Transaktion, von der sich der Schweizer Konzern eine höhere Börsenbewertung verspricht, werde voraussichtlich im ersten Halbjahr 2025 abgeschlossen.

Im zweiten Quartal kam der Holcim auf eine rekordhohe Marge von 23,2%; 2,1 Prozentpunkte mehr als in der Vorjahreszeit. Nach sechs Monaten steht diese Kennzahl bei 17,2 (i.V. 15,6)%. Damit steuert Holcim nach eigenen Angaben „erneut auf branchenführende Margen im Gesamtjahr zu“. Der Konzern profitiert vom Umbau hin zu klimaschonenderen Produkten. Der Halbjahresumsatz gab jedoch um 1,9% auf 12,8 Mrd. sfr nach, was vor allem auf Währungseinflüsse zurückgeht. In lokalen Währungen legten die Erlöse 1,6% zu. Organisch stagnierte das Geschäft (–0,3%) infolge des schlechten Wetters in Europa und Nordamerika. Je Aktie verdiente Holcim vor Wertminderungen und Veräußerungen 2,44 Euro, ein Zehntel mehr als im ersten Halbjahr 2023. Mit vier Übernahmen sei die Kreislaufwirtschaft ausgebaut worden. In Summe hat der Konzern elf Akquisitionen, überwiegend familiengeführte Firmen, getätigt. Vier Einheiten wurden verkauft.

Konkurrent Heidelberg Materials folgt am kommenden Dienstag (30. Juli) mit seinem Halbjahresbericht. Die Investmentbank Jefferies geht von anhaltend schwachen Volumina im zweiten Quartal aus und erwartet, dass die Ebit-Prognose für das Gesamtjahr von 3 Mrd. bis 3,3 Mrd. Euro beibehalten wird.

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