Höller erwartet Marktkonsolidierung
Die deutschen Immobilien-AGs mit Schwerpunkt Gewerbe sind im internationalen Vergleich zu klein. Deshalb wird es zu Fusionen und Übernehmen kommen, ist Ulrich Höller, Chef der DIC Asset, überzeugt. Vorbild sind die Wohnimmobiliengesellschaften.tl Frankfurt – Die Konsolidierung bei den deutschen Gewerbeimmobilienunternehmen wird kommen. “In den nächsten 24 bis 30 Monaten wird’s passieren”, sagte Ulrich Höller, der scheidende Chef der Frankfurter DIC Asset AG, vor Journalisten in Frankfurt. “Die gewerblichen Unternehmen sind im internationalen Vergleich zu klein”, erklärte er vor Journalisten unter Hinweis auf die Börsenkapitalisierung von Unternehmen wie Alstria und seinem eigenen unter 1 Mrd. Euro. “Der Druck der Anleger nimmt zu.” Die Rolle der DIC Asset ließ er dabei aber offen. Strategischer KurswechselErst vor wenigen Tagen gab die DIC einen strategischen Kurswechsel bekannt (vgl. BZ vom 14. Januar). Danach gründet die Deutsche Immobilien Chancen (DIC) mit dem US-Finanzinvestor KKR das Gemeinschaftsunternehmen German Estate Group (GEG). In diese jeweils hälftige Beteiligung bringen beide Anteilseigner Kapital ein. Dazu wechselt das 40-köpfige Projektentwicklungsteam der DIC Asset mit Höller an der Spitze zum Jahresende zur GEG. “Die GEG wird Projektentwicklungen ab 50 Mill. Euro im Core- und opportunistischen Bereich machen, in erster Linie gewerblich, aber auch partiell im gehobenen Wohnungsbau. Dazu kommen Landmark-Transaktionen ab 80 Mill. Euro.”Die neue Gesellschaft will ausschließlich in Deutschland tätig sein; im Gewerbe an den Top-7-Standorten und drei weiteren B-Standorten, in Wohnen in drei oder vier Städten. In beiden Fällen soll Frankfurt ein bevorzugter Investitionsstandort sein. Höller verspricht sich viel von der Kooperation mit KKR. “KKR wird uns viele Türen öffnen, aber auch Know-how-Input geben. Die Immobilien werden aber die von der DIC Asset kommenden Spezialisten auswählen.”Höller betonte, dass er im laufenden Jahr noch mit voller Kraft für die DIC Asset da sein werde. Kapazitäten für den Aufbau der GEG habe er durch die Niederlegung des Vorstandsvorsitzes bei der DIC zum Ende des Vorjahres. Operativ wird die GEG dann mit Beginn 2016.Die DIC Asset wird ausschließlich ihr Bestandsportfolio managen. Mit dem “größten Bestand unter den notierten Immobiliengesellschaften hierzulande”, laut Quartalsbericht immerhin 2,2 Mrd. Euro ohne Co-Investments, und dem deutschen Niederlassungsnetz sieht Höller die DIC Asset in einer guten Position für den anstehenden Konsolidierungsprozess. Ob die Gesellschaft eher ein Übernahmekandidat ist oder selbst andere übernehmen kann, ließ Höller offen. Gegen eine aktive Rolle als Jäger spricht im Moment der deutliche Abschlag zum Net Asset Value (NAV). Ende 2013 lag der NAV bei 12,53 Euro je Aktie, während der Kurs nach einem Hoch im Juni 2014 erst jetzt wieder die 8-Euro-Marke durchbrochen hat. Um die Position der Gesellschaft am Kapitalmarkt zu verbessern, sei, so Höller, nach wie vor das Ziel, den Leverage von aktuell etwa 66,5 % auf 60 % zu reduzieren. “Außerdem haben wir unser Geschäftsfeld vereinfacht, indem wir keine Projektentwicklungen mehr machen.” Ziel: Mehr als 1 Mrd. EuroAls Ziel der Konsolidierung gibt Höller Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von “deutlich” über 1 Mrd. Euro aus. Seine Überzeugung, dass es dazu kommen wird, begründet er mit dem Hinweis auf den Wohnungsmarkt. “Vor fünf Jahren war die Lage bei den deutschen Wohnimmobiliengesellschaften so wie heute bei den gewerblichen.”—– Wertberichtigt Seite 8