Online-Möbelhändler

Home24 sitzt auf gefüllten Kassen

Der Online-Möbelhändler Home24 hat den um Sonderfaktoren bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) im vierten Quartal 2020 bei 4% des Umsatzes stabilisiert. Das entspricht dem Niveau des Vorquartals. Im Vorjahreszeitraum...

Home24 sitzt auf gefüllten Kassen

hek Frankfurt

– Der Online-Möbelhändler Home24 hat den um Sonderfaktoren bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) im vierten Quartal 2020 bei 4% des Umsatzes stabilisiert. Das entspricht dem Niveau des Vorquartals. Im Vorjahreszeitraum hatten die Berliner mit einer Ebitda-Marge von 2% erstmals operativ schwarze Zahlen erreicht und eine Durststrecke mit zum Teil unerwartet hohen Verlusten hinter sich gelassen.

Die Margenausweitung in den letzten drei Monaten 2020 bleibt damit deutlich hinter den vorangegangenen Anstiegen zurück, was CEO Marc Appelhoff in der Telefonkonferenz auf die höhere Ausgangsbasis und das Umschalten auf verstärkte Wachstumsinitiativen zu­rück­führt. Für das Gesamtjahr be­richtet das im SDax vertretene Unternehmen einen Margenswing um 11 Prozentpunkte auf plus 3% des Umsatzes, wozu die coronabedingte Sonderkonjunktur und Skaleneffekte bei IT und Logistik wesentlich beitrugen.

Auf lange Sicht peilt Appelhoff eine niedrig zweistellige Ebitda-Marge an, doch zunächst stehen Wachstumsbeschleunigung und Marktanteilsausweitung im Vordergrund. Dafür kann das seit Juni 2018 börsennotierte Unternehmen sowohl in Europa als auch in Brasilien auf je­weils mehr als 100 Mill. Euro zurückgreifen. Im Dezember hatte Home24 die bis dato eher schmale Liquiditätsbasis mit einer Kapitalerhöhung um 46 Mill. Euro aufgestockt. Jetzt folgt der Mobly-Börsengang mit Einnahmen von 120,6 Mill. Euro für die brasilianische Tochter und bis zu 24 Mill. Euro für die Muttergesellschaft. Die zu 21 Real (3,25 Euro) emittierte Mobly-Aktie schoss am ersten Handelstag um 25% nach oben. Sie notiert derzeit noch um 16% über dem Ausgabepreis. Der Konzern verfüge nun über ausreichend Schlagkraft, um die Wachstumsambitionen zu forcieren, versichert Appelhoff.

Der Auftragseingang expandierte im vierten Quartal währungsbereinigt um 58%, was über den Zuwachs im Gesamtjahr von 46% hinausgeht. Aufgrund längerer Lieferzeiten würden zahlreiche Bestellungen erst im neuen Jahr ausgeliefert und dadurch umsatzwirksam, teilt das Unternehmen weiter mit. Für Januar steht ein wechselkursbereinigter Orderanstieg um 70% in den Büchern.

Der Jahresumsatz erreichte 492 Mill. Euro, was am oberen Ende der angehobenen Prognose liegt und einem Anstieg um 42% in Lokalwährungen entspricht. Das bereinigte Ebitda belief sich auf +17 Mill. Euro nach 28 Mill. Euro Verlust im Jahr 2019. Der Cash-flow sei auch ohne Kapitalerhöhung positiv ausgefallen, heißt es. Ende 2020 befanden sich 103 Mill. Euro in der Kasse verglichen mit 46 Mill. Euro ein Jahr zuvor. Keine Angaben macht Home24 zum Ausblick für 2021, da das Mobly-IPO mit einer Schweigeperiode einhergeht. Das soll am 31. März mit der Veröffentlichung der geprüften Jahreszahlen nachgeholt werden.