Home24 zuversichtlich für das zweite Quartal
hek Frankfurt – Der Online-Möbelhändler Home24 ist mit einem Auftragsschub ins zweite Quartal gestartet. Im April seien die Bestellungen in Europa um 88 % und in Brasilien um 39 % im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen, teilt das Berliner Unternehmen mit. Die Einbußen durch die vorübergehende Schließung stationärer Geschäfte würden deutlich überkompensiert.Home24 profitiere davon, dass Kunden mehr Zeit in ihrem Zuhause verbrächten. Seit dem Start des Lockdowns Mitte März nehme das Online-Bestellvolumen signifikant zu. Das werde sich im zweiten Quartal positiv auf Wachstum und Profitabilität auswirken. CEO Marc Appelhoff kündigt einen Quartalsgewinn an, bezogen auf das um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda). Ohnehin zählt das zweite Jahresviertel wie auch das vierte zu den ertragsstärkeren, während das erste und das dritte Quartal aufgrund saisonal erhöhter Marketingausgaben schwächer ausfallen.Angesichts der coronabedingten Unsicherheiten verzichtet Appelhoff auf eine Anhebung der Jahresprognose. Demnach erwartet der Konzern einen währungsbereinigten Umsatzanstieg zwischen 10 % und 20 %. Das operative Ergebnis wird zwischen plus 2 % und minus 2 % des Umsatzes angesiedelt. “Wir sind sehr zuversichtlich, im Gesamtjahr profitabel zu sein”, versichert der CEO in einer Telefonkonferenz.Im Startquartal führte die Corona-Pandemie zu Einschränkungen der Lieferketten, Geschäftsschließungen und Nachfrageschwankungen. Aufgrund der diversifizierten Beschaffung habe man dennoch ein vollständiges Sortiment anbieten können. So legte der Umsatz währungsbereinigt um 14 % auf 103 Mill. Euro zu. Der operative Verlust sank von 16 % des Umsatzes auf 3 %. Dazu trug die Absenkung der Marketing- und der Fulfillmentkosten in Relation zum Umsatz um 7 Prozentpunkte bei.Der operative Cash-flow sei mit 2,4 Mill. Euro das zweite Quartal in Folge positiv gewesen. Zum Quartalsende verfügte der Konzern noch über 43 Mill. Euro Cash. In den letzten drei Quartalen habe Home24 den Cashverzehr auf 8 Mill. Euro eingedämmt, sagt Appelhoff.Die Verschiebung der Konsumentennachfrage von offline zu online werde sich fortsetzen, ist der CEO überzeugt. Derzeit nutzten verstärkt Neukunden die Plattform. Auch Ältere machten sich mit dem Onlinegeschäft vertraut. Daher sei ein nachhaltiger Anstieg des Online-Marktanteils zu erwarten. Das seit Juni 2018 börsennotierte Unternehmen ist in sieben europäischen Ländern, darunter Deutschland, Frankreich und Italien, sowie in Brasilien tätig. Die Aktie notiert derzeit um etwa drei Viertel unter dem Ausgabepreis von 23 Euro.