Hornbach dreht an der Kostenschraube
Das operative Ergebnis der Hornbach-Gruppe ist im Geschäftsjahr 2018/19 um fast ein Fünftel zurückgegangen. Grund war ein starker Kostenanstieg im vierten Quartal (28. Februar). Nun dreht das Management die Kostenschraube zu. Für 2019/20 stellt Hornbach einen deutlichen Gewinnanstieg in Aussicht.md Frankfurt – Nur noch wenige Tage, dann ist das erste Geschäftsquartal (31. Mai) 2019/20 von Hornbach vorüber. Gemäß Albrecht Hornbach, Vorstandsvorsitzender der Hornbach Management AG – der persönlich haftenden Gesellschafterin der Holding -, wird es “ein ganz akzeptables Quartal”. Sein Hinweis, wettermäßig sei es ganz gut gelaufen, ist der Erfahrung nach von größter Bedeutung für den Absatz von allem, was das Herz von Hobbygärtnern und -heimwerkern höherschlagen lässt. “Die Rahmenbedingungen sind gut”, sagte Hornbach in der Bilanzpressekonferenz. Auf das Frühjahrsgeschäft 2019 sei man “so gut vorbereitet gewesen wie noch nie”, denn das Management habe die “richtigen Schlüsse” aus dem Vorjahr gezogen, als in den Baumärkten Personal gefehlt habe und nicht genügend Waren verfügbar gewesen seien. Die Kosten für den Personal- und Lageraufbau im Schlussquartal 2018/19 waren es aber auch, die zum starken Gesamtkostenanstieg im Schlussviertel (28. Februar) beitrugen und so das Jahresergebnis von Hornbach verhagelten.Im Gegensatz zu den Zielen für die Umsatzentwicklung, die “voll erfüllt” worden seien, so Hornbach, sei das Management mit der Geschäftsentwicklung “nicht zufrieden”. Das um nichtoperative Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) ging den Angaben zufolge in der Holding um 18,6 % auf 135 Mill. Euro zurück; es lag damit deutlich entfernt vom ursprünglich angepeilten Vorjahresniveau (165,6 Mill. Euro). Im ebenfalls börsennotierten Teilkonzern Baumarkt, an dem die Holding 76,4 % der Anteile hält, brach das bereinigte Ebit gar um 25,6 % auf 82 Mill. Euro ein.Neben den Kosten für die Vorbereitung auf die Frühjahrssaison 2019 verbargen sich hinter dem stark überproportionalen Anstieg der Personal- und Sachkosten, die zum Ergebnisrückgang im Gesamtjahr führten, insbesondere Mehrkosten für die Verbesserung des stationären Marktauftritts, etwa Umbauten und Instandhaltungsmaßnahmen. Solche Maßnahmen würden künftig zeitlich gestreckt, sagte Hornbach. Außerdem hätten negative Salden aus Zu- und Abschreibungen auf Immobilien die Ergebnisse belastet.Generell habe man im Konzern die Kostenschraube angezogen. Hornbach sparte auch nicht mit Selbstkritik: “Wir haben etwas über unsere Verhältnisse gelebt.” Im vergangenen Geschäftsjahr lagen die Investitionen in der Gruppe mit 196 Mill. Euro weit über dem Planwert; allerdings habe man günstige Sondersituationen genutzt: Für drei Märkte in Fremdbesitz – zwei in Berlin, einer in Bielefeld – habe Hornbach die Rückkaufoptionen gezogen, zudem sei ein Grundstück mit Gebäude in der Schweiz gekauft worden.In der laufenden Periode 2019/20 sollen die Investitionen jedoch auf 110 bis 130 Mill. Euro eingegrenzt werden. Der Konzernumsatz soll im mittleren einstelligen Prozentbereich steigen. Das Management geht davon aus, dass das um nichtoperative Ergebniseffekte bereinigte Ebit in der Holding um mehr als 15 % über dem Niveau von 2018/19 liegen wird. Für den Teilkonzern Baumarkt wird mit einem Ergebnisanstieg von mehr als 30 % gerechnet. Dazu werde auch ein Effekt aus der Erstanwendung der neuen Leasingbilanzierung nach IFRS 16 beitragen. – Wertberichtigt Seite 6