Hornbach-Gruppe auch für Frost gerüstet

Ergebnis vervielfacht - Doch vorsichtiger Ausblick

Hornbach-Gruppe auch für Frost gerüstet

wb Frankfurt – “Der Winter kommt. Soll er doch”, wirbt Hornbach für Schneeschieber und Streusalz. Die Baumarktkette selbst ist nach einem goldenen Herbst gerüstet für frostigere Zeiten: Der Ertrag des Familienunternehmens stieg von September bis Ende November kräftig. Mit dieser Ad-hoc-Mitteilung schraubte der Do-It-Yourself-Händler den Aktienkurs gestern um 8 % nach oben.Bei einem Zuwachs des Umsatzes um 4,8 % auf knapp 1,1 Mrd. Euro wurde das um nicht operative Effekte bereinigte Betriebsergebnis (Ebit) von 4 Mill. auf 29 Mill. Euro vervielfacht. Vor Steuern sind 15 Mill. nach 1,4 Mill. Euro in der Vergleichszeit verdient worden. Begründet wird der steile Anstieg mit einem flächenbereinigten Umsatzwachstum im In- und Ausland sowie günstigeren Kostenrelationen. In den ersten neun Monaten des laufenden Turnus schwoll der Nettoumsatz um 7,5 % auf 3,5 Mrd. Euro an. Das bereinigte Ebit kletterte sogar um knapp die Hälfte auf 200 Mill. Euro. Und vor Steuern steht ein Zuwachs von 27 % auf 157 Mill. Euro zu Buche.”Die signifikanten Ergebnissteigerungen im dritten Quartal sowie kumuliert im Dreivierteljahr erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Erträge im Gesamtjahr 2019/20 besser entwickeln werden als zuletzt erwartet”, formuliert der Vorstand unter Führung von Albrecht Hornbach zwar betont vorsichtig. Doch trotz der “möglichen Witterungsschwankungen” sowie gesamtwirtschaftlichen Risiken im vierten Quartal des Fiskaljahres, das bis Ende Februar läuft, wird die Ertragsprognose für 2019/20 angehoben. Das bereinigte Ebit – im Vorjahr 82 Mill. Euro – soll nun in mittlerer bis oberer zweistelliger Prozenthöhe zulegen. Bisher war von über 40 % die Rede. An der Umsatzansage wird nicht gedreht, die Erlöse sollen damit um unter 10 % zunehmen. Die Pfälzer veröffentlichen ihren Quartalsbericht am 19. Dezember.Die ebenfalls gelistete Holding, die als KGaA firmiert, hält 76 % des Kapitals der Baumarkttochter. Diese steht für etwa 95 % des Umsatzes und drei Viertel des Ebit der Holding, die zudem Erträge im Immobiliengeschäft vereinnahmt. Die Holding rechnet damit, dass das Ebit (2018: 135 Mill. Euro) um einen Prozentsatz in unterer bis mittlerer zweistelliger Höhe nach bisher “mehr als 20 %” wächst. Im dritten Quartal wurden Ebit und Vorsteuerergebnis auf 42 Mill. bzw. 30 Mill. Euro in etwa verdoppelt. Die Baumarkt AG bringt 665 Mill. Euro an der Börse auf die Waage, die Mutter 970 Mill. Euro.