Hornbach trumpft mit Immobilien auf
md Frankfurt – Etwa 60 % der Immobilien, die Hornbach als Einzelhandelsfläche für die Baumärkte nutzt, befinden sich im Eigentum des Familienunternehmens. Für diesen hohen Anteil sei er früher von Analysten oft kritisiert worden, sagt Finanzchef Roland Pelka. Nach dem Boom der Preise für Grundstücke und Gebäude und gestiegener Wertschätzung für Substanz und Sicherheit hat sich das offenbar geändert: “Inzwischen werden wir von Analysten für unser Immobilienportfolio sogar gelobt”, sagt Pelka im Interview der Börsen-Zeitung. Im Geschäftsbericht für 2017/18 (28. Februar) wurden stille Reserven von 681 Mill. Euro ausgewiesen – nur für die zum Einzelhandel genutzten Flächen. “Und das ist ja noch nicht alles”, betont Pelka. Der Gruppe gehörten zudem “die drei größten Logistikzentren sowie fast alle Baustoffhandelsniederlassungen und einige Bürogebäude”. Die tatsächliche Höhe der stillen Reserven in der Gruppe könnte also der Milliarden-Marke nahekommen.Wenig erfreulich sind die Halbjahreszahlen ausgefallen (vgl. BZ vom 28. September). Trotz eines mageren Betriebsergebnisses wurden die Jahresziele bestätigt. Pelka räumt ein, dass in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres nicht mehr viel schiefgehen darf. Doch “die Wahrscheinlichkeit, dass wir unsere Jahresziele noch erreichen, ist größer als die Wahrscheinlichkeit, dass wir sie verfehlen”, sagt der CFO und zeigt sich zuversichtlich, dass die Aufholjagd gelingen wird.Zu einer Vereinfachung der komplizierten Konzernstruktur äußert sich Pelka zurückhaltend. Allerdings nennt er verschiedene Handlungsoptionen, die nach der 2015 vorgenommenen Modifikation denkbar seien. Es sei möglich, “von der doppelstöckigen Konstruktion – die Holding als Mutterkonzern der darunter angesiedelten Baumarkt-Tochter – wegzukommen” und dennoch der Familie die unternehmerische Kontrolle zu bewahren. Zur Refinanzierung der im Februar 2020 fällig werdenden 250-Mill.-Euro-Anleihe wird wohl im zweiten Halbjahr 2019 ein Bond emittiert – dann mit einem Volumen von bis zu 400 Mill. Euro.—– Interview Seite 8