Huawei tritt zu Jahresbeginn beim Umsatz auf der Stelle
hei Frankfurt – Die Coronakrise, die den chinesischen Technologiekonzern Huawei als Erstes im Heimatmarkt erwischt hat, hat bei dem wachstumsstarken Unternehmen im ersten Quartal zu einer Vollbremsung geführt. Der Umsatz legte den Angaben zufolge insgesamt nur um marginale 1,4 % auf 182 (i. V. 179) Mrd. Yuan (23,7 Mrd. Euro) zu. Die Nettomarge fiel um 0,7 Prozentpunkte auf 7,3 % nach 8 % in der Vorjahresperiode. Im ersten Quartal 2019 war der Konzernumsatz trotz bereits spürbarer Auswirkungen des umfassenden US-Banns gegen das chinesische Unternehmen noch um starke 39 % geklettert.Der nicht börsennotierte und als staatsnah geltende Konzern ließ wissen, die Umsatzentwicklung entspreche vor dem Hintergrund des gravierenden wirtschaftlichen Einbruchs aufgrund der Coronakrise den Erwartungen. Angesichts der deutlichen Eindämmung der Epidemie in China habe Huawei im März im Heimatmarkt bereits eine gewisse Erholung gespürt. Außerhalb Chinas sei man jedoch von erheblichen Umsatzrückgängen getroffen.CEO und Gründer Ren Zhengfei betont, dass seit Ende März mehr als 90 % der 150 000 Beschäftigten in China an den Arbeitsplatz zurückgekehrt sind. Ein Teil der Produktion war mit einer Ausnahmegenehmigung der Regierung, die bestimmte Schlüsselindustrien gerade in der Krise stärken wollte, auch im Februar aufrechterhalten worden.Huawei zeigt sich insbesondere zuversichtlich für die Entwicklung der eigenen Smartphone-Sparte, obwohl dieser eine düstere Zukunft prophezeit worden war, nachdem Google sich gezwungen sah, der globalen Nummer 2 unter den Android-Lizenznehmern den Zugriff auf den Play Store und damit auf wichtige “Killer-Apps” wie Maps, Whatsapp oder Instagram zu verweigern. Die Smartphone-Verkäufe hätten im ersten Quartal ein “robustes Wachstum” gezeigt, so Huawei, ohne auf regionale Absatzzahlen einzugehen. Analysten glauben, dass der Verkauf von Huawei-Smartphones außerhalb Chinas wegen der Google-Blockade zunehmend schwierig wird.Unterdessen arbeiten die Chinesen mit Hochdruck an einem eigenen Betriebssystem und einem App Store; beides ist in China bereits etabliert. Ren Zhengfei hatte zuletzt aber deutlich gemacht, dass er hoffe, auch in Zukunft wieder mit Google zusammenzuarbeiten. Die Marktforschungsfirma Canalys glaubt, dass die wachsende Arbeitslosigkeit, die in vielen Ländern Folge der Coronakrise ist, den Smartphone-Verkauf im ersten Quartal um 20 % einbrechen ließ.Über die Nachfrage nach der viel diskutierten 5 G-Technik hielt sich Huawei bedeckt.