Hugo Boss handelt sich Gewinneinbruch ein
igo Stuttgart – Der Modekonzern Hugo Boss hat im ersten Quartal seine Neuausrichtung mit Rabatten in China, hohen Ausgaben für Marketing und Digitalisierung sowie der Renovierung eigener Läden angestoßen – und so den Gewinn auf 38,5 Mill. Euro halbiert. Finanzvorstand Mark Langer, der die Zahlen vorstellte, nachdem Vorstandschef Claus-Dietrich Lahrs den Konzern im Februar nach einer Gewinnwarnung verlassen hatte, zeigte sich dennoch zufrieden: “Wir können die Marktgegebenheiten nicht ändern, aber wir wissen nun, wo wir unser Geschäftsmodell verbessern können”, sagte er.Boss leidet, wie andere Modekonzerne, unter der gesunkenen Nachfrage in China und Rabattschlachten unter US-Großhändlern. In beiden Regionen gingen die Erlöse zweistellig zurück. Im europäischen Markt, in dem Boss zuletzt stets ein Plus verbucht hatte, erlöste der Konzern 2 % weniger. Langer begründete dies mit weniger Touristen, etwa in Frankreich und den Benelux-Staaten. Konzernweit sank der Umsatz um 4 % auf 643 Mill. Euro. Dabei blieben die berichteten Erlöse im eigenen Einzelhandel stabil. Auf vergleichbarer Fläche und ohne Wechselkurseffekte gingen sie indes um 6 % zurück, im Großhandel um 9 %. Der operative Gewinn (Ebitda vor Sonderposten) sank um 29 % auf 93,5 Mill. Euro. Zu den Sonderbelastungen von rund 7 Mill. Euro zählt auch die Abfindung von Ex-Vorstandschef Lahrs.Langer kündigte an, im laufenden Jahr unter anderem durch Neuverhandlungen von Mietverträgen und Einsparungen in der Verwaltung 50 Mill. Euro einsparen zu wollen. In China sollen mindestens 20 von 130 Läden geschlossen werden. Weitere 20 Shops könnten in anderen Regionen folgen. In der zweiten Jahreshälfte sei von einer besseren Entwicklung bei Umsatz und Ergebnis auszugehen. Für das Gesamtjahr erwartet Hugo Boss weiterhin einen operativen Ergebnisrückgang von mindestens 10 %. Der Umsatz soll im niedrigen einstelligen Prozentbereich wachsen.